Ratingen: Sanierung - Nach dem Frost kommt Frust

Rund eine halbe Million Euro stehen für die Reparatur der Straßen zur Verfügung.

Ratingen. Nach dem Frost kommt der Frust - zumindest bei jenen Autofahrern, die rumpelnd ihre Fahrzeuge durch knöcheltiefe Schlaglöcher steuern.

Bis das ganze Ausmaß der Straßenschäden durch den langen und harten Winter erfasst werden kann, vergeht noch eine Weile. "Erst wenn der Frost ganz raus ist", sagt Herbert Joßen, Abteilungsleiter beim Tiefbauamt, "der Winter ist noch dran."

Im Vergleich zu vielen Kommunen im Umkreis sei Ratingen aber nach dem derzeitigen Stand nicht so durch Schlaglöcher gebeutelt. Man habe gut vorgesorgt und Reparaturen nicht auf die lange Bank geschoben.

Joßen: "Es hat sich ausgezahlt, dass wir nach dem harten Winter im Vorjahr die Schäden gründlich behoben haben." Gleichwohl will Joßen nicht ausschließen, dass durch den augenblicklichen Wechsel von Regen und Frost nicht doch noch eine Menge an Straßenschäden nachkomme.

Denn der Tauwechsel und die großen Temperaturunterschiede setzen den Straßen mehr zu als starker Dauerfrost.

Wenn tagsüber Wasser in feine Risse im Asphaltbelag eindringt und nachts gefriert, werden die Risse und damit die Probleme immer größer.

Je nach Tiefe des Schadens reißen darüber fahrende Autoreifen dann auch den Straßenunterbau - Splitt und Schotter - aus den Löchern.

Ansonsten lautet die Devise: Jedes gemeldete Schlagloch soll umgehend geflickt werden. Meldungen kommen von den Straßenkontrollgängern des Tiefbauamts, aber auch von Bürgern, die zum Telefonhörer greifen.

Joßen: "Bei jeder Schadensmeldung fährt dann der Baubetriebshof raus." Die Löcher werden allerdings nicht mehr wie früher mit Kaltasphalt verfüllt, sondern mit einem hochwertigeren Material, das sich leichter verarbeiten lässt und länger hält. Joßen: "Der Kaltasphalt ist oft nach einer Frostnacht schon wieder raus."

Rund eine halbe Million Euro stehen für die Behebung der Straßenschäden zur Verfügung. Die Bürger-Union hatte zudem eine vorsorgliche Aufstockung um 200000 Euro beantragt.

Ob sie nötig sein wird, ist noch nicht abzusehen. Mit den vorhandenen Mitteln könnten laut Joßen die notwendigsten Maßnahmen durchgeführt werden.

Der Hinweis aus dem Baudezernat auf Rückstellungen in Millionenhöhe für Straßenreparaturen ist in diesem Zusammenhang allerdings irreführend.

Die Rückstellungen sind objektgebunden, das heißt, nur für die Sanierung bestimmter Straßen vorgesehen. Die Gelder sind zudem in der Höhe und für einen bestimmten Zeitraum festgelegt. "Wir haben viele Straßen zur Sanierung angemeldet", sagt Joßen, der aber noch nicht weiß, welche dann auch genehmigt werden.