Ratingen: Zwei Jahre Haft für Fahrradwurf
In erster Instanz Bewährung, doch jetzt verurteilte das Landgericht die 36-Jährige.
Ratingen. Es ist das letzte Kapitel einer Familientragödie: Am 10.Juli 2005 wurde der damals 24-jährige Hakki Ö. von einem herabstürzenden Kinderfahrrad so schwer am Kopf getroffen, dass er seitdem im Wachkoma liegt. Die Frau, die das Rad vom Balkon einer Wohnung im siebten Stock eines Hochhauses in Ratingen-West schleuderte, ist am Mittwoch vom Düsseldorfer Landgericht wegen fahrlässiger Körperverletzung zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Erleichterung zeigte der Bruder von Hakki Ö. nach dem Urteil. "Wir hatten gehofft, dass sie ins Gefängnis muss."
Noch in erster Instanz war die 36-jährige Irma I. mit einer Bewährungsstrafe davon gekommen. Der Vorsitzende Richter machte jedoch klar, dass von dem Urteil Signalwirkung ausgehen müsse: "Eine Bewährung ist hier nicht mehr angemessen." Die Angeklagte hatte sich am Tattag mit ihrem Lebensgefährten gestritten und das Rad aus Wut über den Balkon geworfen.