Wülfrath: Was Mäuse gar nicht mögen

Über 100 Fallen: Ausstellung „Aus die Maus“ im Niederbergischen Museum wird Samstag eröffnet.

Wülfrath. Mit diesem Speck fängt man keine Mäuse. Aber Besucher wird dieser Plastikspeck in Doppelbettgröße allemal anlocken. "Aus die Maus" heißt die erste Sonderausstellung im Niederbergischen Museum, die der Trägerverein der Einrichtung veranstaltet. Im Mittelpunkt der Schau: Mausefallen im Wandel der Zeit - ein informative, amüsante und auch faszinierende Zusammenstellung, "nicht nur für Erwachsende, sondern vor allem auch für Kinder", wie der 2. Vorsitzende Ulrich Mairose unterstreicht.

Diese Mausefalle kann niemand übersehen. Gigantisch groß ist sie - und natürlich nur eine Attrappe, die zu Werbezwecken vor dem Museum steht. Wie der Speck ist auch diese Falle Blickfang dieser Ausstellung. Ein mannsgroßes Graubrot, ein löchriger Riesenkäse - das überdimensionierte Beiwerk fällt auf, lenkt aber nicht vom Hauptinhalt der Ausstellung ab. Und das sind eben die Fallen: kleine Guillotinen, Schwerkraftfallen, Schlingenfallen, Wasserfallen... "Ja, das ist schon etwas martialisch", sagt Kulturreferentin Andrea Gellert, die den Trägerverein in seiner musealen Arbeit unterstützt, die Sammlung im Niederbergischen Museum betreut.

Gellert hat die Ausstellung der Sammlung Frank Dähling-Jütte vor zwei Jahren im Freilichtmuseum Lindlar gesehen und schon damals gedacht, "dass die gut in unser Haus passen würde". Die bäuerliche Lebenswelt und Mäuse - das funktioniert. "Denn in der Ausstellung geht es nicht etwa in erster Linie um die Ästhetik des Tötens, sondern um den tieferen Sinn: Warum brauchte man früher Mausefallen? Da galt es zum Beispiel, die eigenen Vorräte auf den Höfen zu schützen", so Gellert.

Mehr als 100 historische Mause- und Rattenfallen werden im Raum "Heimatliche Tierwelt" gezeigt. Ein ideales Umfeld. Sind doch auch verschiedene Mausarten - ausgestopft natürlich - zu sehen. Eine Vitrine ist noch nahezu leer. Die soll von den Wülfrathern gefüllt werden. Mickey Mouse, die Diddl-Maus, die WDR-Maus - auch sie könnten Exponate werden: "Wir wollen die Wülfrather darum bitten, ihre heimischen Mäuse mitzubringen und sie zum Teil der Ausstellung zu machen", animiert Andrea Gellert zum Mitmachen.

"Aus die Maus" ist aus Gellerts Sicht auch eine große Leistung des Trägervereins. Nicht nur, dass der Verein rund 10000Euro in die Schau investiert. Mitglieder des Vereins holten die Exponate mit einem 7,5-Tonner ab, statteten die Vitrinen aus und bauten die Ausstellung auf. "Dafür gebührt allen ein großer Dank," so Andrea Gellert.

Eröffnung Die Ausstellung wird am Samstag um 11 Uhr eröffnet - durch Andrea Gellert und Vorsitzender Rosel Lutz-Brenger.

Begleitprogramm Bis in den März wird die Ausstellung "Aus die Maus" mit einigen Sonderveranstaltungen verfeinert. So kann am 1. Advent ab 11 Uhr gebastelt werden. Am 11. Dezember werden ab 17 Uhr Weihnachtsgeschichten mit der Maus erzählt - am Kaminfeuer. Und am 14.Dezember wird in einer Filmnacht ab 19.30 Uhr der Film "Von Mäusen und Menschen" gezeigt.

Öffnungszeiten Das Niederbergische Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet.