Ratingen: Der andere Weihnachtsmarkt

Die Kirchengemeinde will dem kommerziellen Trubel in der Stadt mit Beschaulichkeit begegnen. Ihr Adventsmarkt setzt auf Besinnung und Einkehr.

Ratingen. Ein etwas anderer Weihnachtsmarkt soll es werden, besinnlich und nicht kommerziell. Das wünscht man sich zumindest in der Kirchengemeinde St. Peter und Paul. Am ersten und am dritten Adventswochenende veranstaltet die Pfarrgemeinde deshalb einen eigenen Weihnachtsmarkt mit eigenen Buden, einer lebendigen Krippe und Beleuchtung auf dem Kirchenvorplatz. "Inzwischen ist der eigentliche Gedanke der Adventszeit völlig verloren gegangen. Das wollen wir wieder ändern", erklärt Pfarrer Benedikt Bünnagel.

Adventszeit, das sei eben nicht Kirmes oder Handy-Stände, sondern die Zeit der Vorfreude und Vorbereitung auf Weihnachten. "Die Idee ist vor drei Jahren entstanden, als der Frust über den Ratinger Weihnachtsmarkt schon ziemlich groß war", erzählt Ursula Theißen, Vorsitzende vom Pfarrgemeinderat.

In diesem Jahr fanden sich dann sechs Gemeindemitglieder im Organisationsteam zusammen und machten sich mit viel Begeisterung ans Werk. "Allerdings hätten wir uns nicht träumen lassen, was das für ein Kraftakt wird", so Theißen. "Wir hatten so viele Ideen, aber die alle umzusetzen, ist dann doch etwas ganz anderes."

Die Ideen, die realisiert werden, können sich aber allemal sehen lassen. Allein die Beleuchtung wird ein wahrer Hingucker. Am Kirchturm von St. Peter und Paul wird ein Adventskranz mit einem Durchmesser von vier Metern und 24 Lichtern angebracht. Jeden Tag wird eine weitere Glühbirne leuchten, am Sonntag jeweils eine Rote. Und auch der Kirchenvorplatz wird festlich mit Lichterketten beleuchtet.

Dazu kommen die geschmückten Buden und ein Stall. Am dritten Adventswochenende werden in diesen Stall ein Esel, ein Kalb, ein Pony und ein paar Schafe einziehen. Vor dem Kirchenportal wird eine Juchte von den Pfadfindern aufgebaut, mit einem Feuer in der Mitte und einem Vorlesesessel. Hier werden den Kindern Geschichten vorgelesen und Adventslieder gesungen.

In den Buden rund um die Kirche werden sich die unterschiedlichen Einrichtungen und Gruppen der Gemeinde vorstellen. Und auch ein Krippenschnitzer ist dazu. Nebenbei sollen die Besucher des Weihnachtsmarktes auch etwas über die Geschichte und Symbole von Weihnachten erfahren. "Natürlich wird es auch den obligatorischen Glühwein geben", verspricht Kerstin Artz-Müskens vom Organisationsteam und fügt hinzu: "Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz."

Nächste Woche Dienstag beginnt der Aufbau auf dem Kirchenvorplatz. Die vielen Helfer arbeiten natürlich alle ehrenamtlich. "Alle sind so begeistert bei der Sache. Da merkt man doch, wie wichtig die Adventszeit immer noch ist", freut sich Pfarrer Bünnagel.