Tierschutzverein Wülfrath: 180 Tieren in Not geholfen
Der Tierschutzverein stößt allerdings finanziell an seine Grenzen. Tierarztrechnungen und Futter sind teuer.
Wülfrath. Gitta Wöffler plaudert gerne aus dem Nähkästchen. Bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz als erste Vorsitzende des Wülfrather Tier- und Naturschutzvereins gibt es kaum eine Kuriosität, die ihr noch nicht widerfahren ist.
Von einer schlafenden Fledermaus, die beim Aufbau der Weihnachtskrippe aus einem Karton fiel, bis zu einem Rosettenmeerschweinchen, das nach einem Einbruch in einer Gartenlaube zurückblieb, musste der Verein 2009 häufig mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Insgesamt benötigten 180 Tiere im vergangenen Jahr die Hilfe der 132 Wülfrather Tierfreunde. Es wurden mutterlose und verletzte Wildtiere aufgepäppelt, Haustiere im Krankheitsfall versorgt, zugelaufene Tiere aufgenommen und vermittelt, wilde Katzen kastriert und, und, und.
Für die Aluminiumsammlung von Monika Witzthum-Werner, deren Erlös dem Tierschutz zugute kommt, gab es den Bürgerpreis der Kreissparkasse. Und auch das Taubenhaus am Krapsteich erfreute sich großen Interesses: Andere Städte planen ebenfalls Taubenhäuser, um die Vermehrung der Tiere in Grenzen zu halten und sie artgerecht zu füttern, und informierten sich beim Wülfrather Tierschutzverein.
Doch die unermüdliche Hilfsbereitschaft der Tierfreunde stellt den Verein zunehmend vor ein großes Problem: "Die vielen finanziellen Hilfeleistungen, wie zum Beispiel Tierarztrechnungen und Futterkosten, lassen uns inzwischen oft mal tief Luft holen, denn eigentlich können wir uns das gar nicht leisten", sagte Wöffler auf der Jahreshauptversammlung.
Verärgert ist sie aber auch über das Verhalten einiger vermeintlicher Tierfreunde. "Viele Leute füttern zum Beispiel scheinbar herrenlose Katzen und erwarten dann von uns, dass wir selbstverständlich die Kosten für die Kastration übernehmen. Dabei haben die meisten Katzen ein eigenes Zuhause", berichtete Wöffler.
Allein durch Spenden und die Mitgliedsbeiträge seien die laufenden Ausgaben nicht mehr zu decken. Und auch die Spende eines verstorbenen Mitgliedes in Höhe von fast 20 000 Euro wird peu à peu aufgebraucht.
"Wir würden uns natürlich auch sehr über neue Mitglieder freuen, die frischen Wind rein bringen und eigene Ideen verwirklichen wollen", startete Wöffler am Ende einen Aufruf. Sie und der bisherige Vorstand wurden bei den Vorstandswahlen im Amt bestätigt.