Tönisheide: Ferienprogramm - Kartoffeln sind nicht eckig, und Kühe geben keinen Kakao

22 Kinder besuchten mit dem Stadtjugendring den Bio-Bauernhof auf Tönisheide.

Tönisheide. Es riecht anders. Unbekannte Geräusche geben Rätsel auf. Und was es hier alles zu sehen gibt! Für 22 Velberter Kinder begannen die Osterferien am Samstag mit einer Reise in eine andere Welt. Eine Reise, die sie zu Fuß antreten konnten, denn diese andere Welt liegt nur einen Steinwurf vor der Stadt.

22 Kinder genossen einen Tag auf dem Bauernhof und staunten nicht schlecht: Die Kartoffeln, aus denen die geliebten Pommes Frites gemacht werden, die Milch, die man aus süßen Schnitten schleckt und das Fleisch, das man am liebsten mag, wenn es in weichen Fastfoodbrötchen steckt - all das "wächst" tatsächlich nur einen kleinen Fußmarsch entfernt.

Genau diese Erkenntnis ist es, die die Landjugend im Rahmen der Velberter Ferienaktion, die vom Stadtjugendring übergreifend organisiert wird, vermitteln möchte. Seit 15 Jahren organisiert die Velberter Landjugend nun einmal im Jahr einen Tag auf dem Bauernhof für Kinder. Zum dritten Mal besuchen sie nun bereits den biologischen Hof Bredtmann, der neben Getreide, Kartoffeln und Kleegras auch Rindfleisch produziert.

"Viele von den Kindern kommen aus der Stadt und waren vielleicht noch nie auf einem Bauernhof. Wir möchten den Kindern die Landwirtschaft näher bringen", erklärt Landjugendfrau Katrin Bobermin. "Wir möchten mit solchen Ausflügen zeigen, dass es auf einem Bauernhof sehr spannend und interessant sein kann."

Mit einer Hofrallye, lustigen Spielen und einem zünftigen Imbiss in der Bauernküche wird der Tag für die Kinder zu einem aufregenden Erlebnis. "Was für große Hörner der Bulle hat! Und so eine lange Zunge", staunt Joel Jakob (7).

Bei der Hofrallye lernen die Kinder den Bauernhof und seine Bewohner genau kennen. Wer hier die meisten Fragen beantwortet, der kann sich später auf eine kleine Überraschung freuen. "Man muss sich nur genau umgucken. Dann entdeckt man viel", verrät Dario Waldmann (8). Doch dass so ein Bulle 750 Kilogramm wiegt, das hätte er sich nicht träumen lassen.

"Wir haben hier auf dem Hof 30 Bullen, sechs Rinder, einen Deckbullen und acht Kühe", erklärt Bauer Till Bredtmann und führt die staunenden Kinder über den Hof. Sie wollen alles wissen, alles erklärt bekommen, anfassen, riechen und ausprobieren.

Auch das eine oder andere Vorurteil kann so geklärt werden. "Nein, die Kühe geben keinen Kakao", erklärt Katrin Bobermin staunenden Kindern. "Sie trinken auch selbst keine Milch sondern Wasser.

Nur die kleinen Kälbchen ernähren sich von der Muttermilch", fügt sie hinzu. "Das wusste ich schon", winkt Joel ab. "Ich habe heute ganz doll aufgepasst. Schließlich will ich auch einmal Bäuerin werden", beschließt die Siebenjährige an diesem Ferientag.