U3-Betreuung: Quote wird knapp verpasst

Wülfrath wird es voraussichtlich nicht schaffen, bis 2013 für 35 Prozent der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz anbieten zu können.

Wülfrath. Er zuckt mit den Schultern. „Es wird knapp,“ sagt Udo Neumann. Dass Wülfrath pünktlich die geforderte Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren erreichen könnte, glaubt er nicht. Bis zum Jahr 2013 sollen Betreuungsplätze für 35 Prozent der U 3-Kinder bereitgestellt sein. Das ist gesetzlich verankert. Doch Wülfrath erreicht diese Quote vermutlich nicht: „Nach den aktuellen Prognosen landen wir bei 31 Prozent“, sagt Neumann im Gespräch mit der WZ.

Trotz des nicht ganz zuversichtlichen Ausblicks fällt Neumanns Gesamtschau auf die Entwicklung der U 3-Betreuung in Wülfrath positiv aus. Als man 2008 den Umbau gestartet habe, „gab es nur in zwei kleinen, altersgemischten Gruppen Plätze für Kinder unter drei Jahren“, erinnert er sich. Inzwischen könne nahezu jeder Kindergarten ein solches Angebot machen. Aktuell liege in Wülfrath die Quote bei 24 Prozent — und damit deutlich über dem NRW-Schnitt von 15,9 Prozent.

Beim Ausbau der Plätze setzt die Stadt auf eine doppelte Strategie: Während in den Kindertagesstätten vor allem die Zwei- bis Dreijährigen betreut werden sollen, finden die noch kleineren Mädchen und Jungen insbesondere bei den Tagesmüttern ihre Betreuung. Da stockt jedoch der Ausbau, wie Neumann anmerkt. 16 Plätze gibt es zurzeit in der Tagespflege, dazu die private Kita „Die kleinen Racker“. In diesem Segment ist die Zahl der Plätze sogar leicht rückläufig.

Neumann attestiert der Landesregierung, dass der Einsatz für die Schaffung zusätzlicher U 3-Plätze in den vergangenen Monaten gestiegen sei. Manchmal würden die Programme, über die Mittel für den Umbau von Einrichtungen bereitgestellt werden, aber sehr kurzfristig aufgelegt. „Da würde ich mir längerfristige Projekte wünschen“, sagt Neumann. So sei die Kommune immer zu schnellen Reaktionen gezwungen. Beispielsweise habe das Land ganz kurz vor den Sommerferien ein Förderprogramm aufgelegt, das bis Ende des Jahres abgerechnet werden soll. Daher wird noch in diesem Jahr mit dem Umbau einer Gruppe im katholischen Kindergarten Düssel begonnen. Bis Jahresende abgeschlossen wird der Umbau im katholischen Kindergarten St. Joseph. In beiden Gruppen können dann U 3-Kinder aufgenommen werden.

Neumann bestätigt, dass aktuell immer wieder U 3-Kinder abgewiesen werden müssen. Die Nachfrage sei höher als der Bestand. Wohingegen bei den Drei- bis Sechsjährigen unverändert die 100-Prozent-Quote gilt. „Da kriegt jedes Kind einen Platz, wenn auch nicht immer im Wunsch-Kindergarten“, sagt Neumann.