Ungewollte Entenfamilie im Regel-Dickicht
Wülfrather Nachbarn schicken Entenpapa Helmut Wolfgang Grunert das Ordnungsamt ins Haus.
Wülfrath. Der Entenpapa von Wülfrath, Helmut Wolfgang „HeWo“ Grunert, bekommt Ärger. Und der hat es in sich: Der 64-Jährige muss sich jetzt mit dem Ordnungsamt auseinandersetzen, weil er Enten und Gänse in der Fußgängerzone der Innenstadt ausführt. Nachbarn haben ihn angezeigt.
Grunert hat seine Tiere seit dem Schlüpfen an seinem Innenstadt-Haus groß gezogen. Er führt sie regelmäßig aus und lässt sie im Angerbach baden — in der Grünanlage. Die Truppe hat sich zu einem beliebten Foto-Motiv für Passanten entwickelt, die erfreut Aufnahmen mit ihren Smartphones machen.
Das Problem steckt aber wohl doch im Miteinander. Laut Grunert hat der Dreck in der Grünanlage tatsächlich zugenommen — und zwar paradoxerweise durch Hunde: „Die Leute sagen: Wenn meine Enten frei laufen dürfen, dann dürften das ihre Hunde auch. Hier ist jetzt alles voller Hundekot.“ Passanten würden dann allerdings ihn anherrschen: Er dürfe seine Enten nicht frei laufen lassen.
Es gebe aus den vergangenen Tagen eine Reihe von Beschwerden, bestätigt das städtische Ordnungsamt auf Anfrage: „Einige Leute sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder“, sagt Amtsleiter Marcus Kauke. Gänse etwa würden tatsächlich beeindruckend fauchen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Und ja: Die können auch schnappen.
Er stehe im Gespräch mit Grunert, sagt Kauke: „Wir haben ihn darauf hingewiesen, wie der richtige Umgang mit Tieren ist.“ Und da gebe es in Wülfrath nicht mal so viele Regeln, wie man befürchten könnte: Wer Tiere hält, muss dafür sorgen, dass sie nicht zur Gefahr werden.
Den Entenkot muss Grunert ebenfalls beseitigen; er hat das zugesagt. Hundedreck ist entsprechend eben Sache der Hundebesitzer. Falls noch jemand Fragen hat: Es gibt keinen Leinenzwang für Gänse.
Grunert hatte sich schon Sorgen gemacht, was er mit den Tieren tun soll: „Die sind gewohnt, das ich sie raus lasse. Wenn ich sie eingesperre, fangen sie an zu schreien. Und dann beschweren sich die Nachbarn zu recht.“