Velbert: Abwarten auf dem Salzberg

Seit dem 15. Oktober hält sich der Winterdienst bereit. Doch noch wurden die Männer mit dem Gefühl für Schnee kaum gefordert.

<strong>Velbert. Regen, Regen, Regen - was andere in Trübsal versetzt, dürfte die Männer vom Winterdienst freuen. Denn Temperaturen um den Gefrierpunkt bescheren zunächst den beiden diensthabenden Einsatzleitern - einer für Neviges und Langenberg, einer für Velbert-Mitte - schlaflose Nächte. Sobald sich das Thermometer der Null-Grad-Marke nähert, starten sie um drei Uhr in der Frühe ihre Kontrollrunde. Insgesamt zählt der Winterdienst über 100 Mitarbeiter. Schon seit dem 15. Oktober steht er in den Startlöchern, um bei Bedarf gegen Glatteis und Schnee auf Velberts Straßen vorzugehen.

Wo die Fahrzeuge gefahren sind, lässt sich per Navi nachvollziehen

Je nach Straßenzustand und Wetter rücken dann die Streufahrzeuge - insgesamt neun Lkw und Unimog - aus, um zunächst die Ortsdurchfahrten und Hauptverkehrsstraßen, steile und kurvenreiche Strecken sowie wichtige Rettungswege etwa zu Krankenhäusern freizuhalten. In der zweiten Stufe kommen die innerstädtischen Verkehrswege, als drittes alle übrigen, im Winterdienstplan verzeichneten Straßen an die Reihe. Neben den Großfahrzeugen verfügen die TBV über ein Dutzend kleine Schlepper und Traktoren, mit denen die Fußkolonnen die Bürgersteige räumen.

Nachgehalten wird der Einsatz in den Streubüchern, aus denen hervorgeht, wann und wo die Fahrzeuge tätig waren und welche Menge Salz gestreut wurde. Darüber hinaus sind die Räumfahrzeuge mit einem Satellitennavigationssystem ausgestattet, mit dem auch nachträglich noch exakt festgestellt werden kann, welche Straßen befahren wurden, erläutert TBV-Disponent Uwe Schirmer.

Versank die Region vor zwei Jahren um diese Zeit wochenlang im Schnee, verdiente der Winter im vergangenen Jahr kaum diese Bezeichnung: "Wir haben dadurch richtig Geld gespart", sagt Mitarbeiterin Nicole Fangmann. 1000 Tonnen fasst die Salzhalle auf dem TBV-Gelände Am Lindenkamp, über 600 Tonnen aus dem Vorjahr sind dort noch eingelagert - und müssen erst einmal aufgebraucht werden, bevor neues geordert wird: "Wenn das Salz zu lange liegt, wird es knochenhart." Entsprechend schlecht lässt sich das Streumittel, das je nach Saison zwischen 48 und 52 Euro je Tonne kostet, dann verladen und verteilen.

Auch die Straßenmeisterei des Landesbetriebs Straßen NRW in Tönisheide hat ihre Vorbereitungen getroffen und die ersten Einsätze bereits absolviert. 1000Tonnen Streusalz befinden sich noch im 1200 Tonnen fassenden Depot an der Nevigeser Straße; auch hier hat der vergangene Winter die Vorräte kaum strapaziert. Vier Lkw und drei Unimogs stehen den 25 Mitarbeitern zur Verfügung, außerdem zwei kleine Fahrzeuge für die Bürgersteige.

Über 100 Mitarbeiter In Velbert stehen neun Lkw und ein Dutzend Kleinfahrzeuge mit über 100 Mitarbeitern vom 15. Oktober bis Mitte April für den Winterdienst bereit. Einsatz-Premiere war in diesem Jahr am 2.November.

Einsatzleitung Jeweils zwei Einsatzleiter koordinieren eine Woche lang den Einsatz des Winterdienstes, dann ist das nächste Duo an der Reihe. Los geht ’s für sie um 3 Uhr morgens. Insgesamt teilen sich acht Mitarbeiter die Einsatzleitung.

Landstraßen und Autobahnen Außerhalb der Städte sorgen in NRW 84 Autobahn- und Straßenmeistereien für den Winterdienst. Zu den Aufgaben gehören außerdem Unterhaltungsarbeiten, Straßenreinigung und Grünpflege an den Straßen.