Neviges: Sinnvoll oder unnötig? Diskussion um Bus 647

Ortstermin mit der Politik: Anwohner der Elsbeeker Straße, die eine Änderung der Linienführung ablehnen, machen ihre Position deutlich und weisen auf ein generelles Verkehrsproblem hin.

<strong>Neviges. Sollen die Busse der Linie 647 künftig auch tagsüber durch die Elsbeeker Straße zum Bahnhof Rosenhügel fahren? Die Entscheidung darüber soll im Rat am 18. Dezember fallen. Die CDU wollte Bedenkzeit - und nutzte diese ebenso wie gestern SPD und Grüne, um sich mit Anliegern zu treffen, die die Änderung ablehnen. Mehr als 140 Unterschriften haben die Gegner einer Buslinie durch die Anliegerstraße gesammelt. Warum sie gegen den Bus sind? "Schlicht und einfach: Wir brauchen die Linie nicht", sagte Anwohner Rolf Hofmann beim Ortstermin. Auch Hans-Walter Goltzsche sieht das so: "Dass mehr Leute auf den Bus umsteigen, ist Wunschdenken. Es wird am Individualverkehr festgehalten." Unverständlich ist für den Sprecher der Anlieger zudem, warum vor zwei Jahren eine Änderung der Linienführung noch aus Kostengründen mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde, nun aber befürwortet wird.

Verbesserung der ÖPNV-Anbindung kontra Verkehrsberuhigung?

Für die SPD, die mit der Linken das Thema erneut auf die Tagesordnung gebracht hatte, erklärte Hinnerk Tegtmeier: "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass dieses große Wohngebiet angebunden werden sollte. Die Leute sollten möglichst nah an ihre Wohnstätten mit dem Bus heranfahren können." Auch Hans-Peter Kaiser machte deutlich, dass die Grünen grundsätzlich für jede Verbesserung des ÖPNV seien: "Uns geht es darum, möglichst viele Busse fahren zu lassen, um damit viele Leute zum Umsteigen zu bewegen."

Dass solche politischen Zielvorstellungen zu ihren Lasten gehen sollen, können die Anlieger nicht akzeptieren. Abends fährt die 647 schon jetzt durch die Elsbeeker Straße - "da fallen sie aus dem Bett, wenn nachts ein Bus vorbeifährt", sagte Klaus Bühren. Manfred Hagling forderte, auch die "Kurzläufer" aus der Elsbeeker Straße herauszunehmen. Alfred Vorbeck sprach ein generelles Problem an: "Die Straße wird als Durchgangsstraße genutzt, hier sind ohne Ende Fahrzeuge, die hier nichts zu suchen haben. Und alle fahren zu schnell."