Velbert: Auf der Suche nach dem guten Ton
Automobilzulieferer Witte eröffnet Akustiklabor.
Velbert. Wenn die Autotür ins Schloss fällt, soll es nicht klappern und quietschen, sondern möglichst satt und tief klingen. Das meinen zumindest die Ingenieure des Velberter Automobilzulieferers Witte. "Wenn der Ton zu hoch ist und es klirrt, hört sich das für die meisten billig an", erklärt Christian Kaczmarczyk, Leiter der Entwicklungsabteilung. Und das wollen die Hersteller natürlich vermeiden.
Sound-Design ist das Stichwort, wenn man versucht, die Geräusche, die ein Produkt erzeugt, den Kundenwünschen anzupassen. Und in diesem Segment will sich das Unternehmen, das Schließsysteme für Automobilhersteller produziert und 800 Mitarbeiter am Standort Velbert beschäftigt, von der Konkurrenz abheben. "Zwar hat die Sicherheit der Schließsysteme immer noch Priorität", sagt Geschäftsführer Rainer Gölz, "aber unsere Produkte müssen sich im Fahrzeug eben auch sicher anhören."
Gestern wurde dazu ein neues befahrbares Akustiklabor in Betrieb genommen. Knapp 300000Euro sind nach Angaben von Witte dafür investiert werden. Ein sogenannter "Kunstkopf" mit integriertem Mikrofon nimmt die Töne in dem isolierten Raum auf - die Daten können daraufhin analysiert werden. "Was als gutes Geräusch empfunden wird, ist zwar subjektiv", sagt Kaczmarczyk, doch könne man durchaus allgemeingültige Kriterien entwickeln.
Zur Eröffnung des Labors kam auch Andreas Pinkwart (FDP), NRW-Minister für Innovation und Wissenschaft, nach Velbert. "Im internationalen Wettbewerb zu bestehen, das geht nur durch Innovationen", so Pinkwart, "und das geschieht hier."
Das Akustiklabor - und die professionelle Suche nach dem guten Ton - sei deshalb eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und des Standorts.