Velbert: Freiparken soll begrenzt werden
Das kostenlose Parkticket über die so genannte „Brötchentaste“ soll künftig nur noch für 15 Minuten gelten, schlagen die TBV vor.
Velbert. Mal kurz parken und eben ein Brot kaufen: Dafür wurde 2001 die sogenannte Brötchentaste im Rahmen des Parkraumkonzepts eingeführt: 30 Minuten kostenloses Parken sind möglich.
Zum neuen Jahr soll dieser Freiparkschein auf 15 Minuten begrenzt werden. Am Donnerstag berät darüber der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) (17 Uhr, Baudezernat am Lindenkamp).
Die zentralen Parkflächen sollen den Besuchern der Innenstadt zur Verfügung stehen. Langzeitparker sollen auf umliegende Parkplätze geleitet werden.
So soll das Ziel, den innerstädtischen Parkraum bedarfsgerecht zu nutzen, erreicht werden. "Die Brötchentaste dient dabei kurzen Erledigungen", merken die TBV an. Und für solche Einkäufe müssten künftig 15 Minuten ausreichen.
Dauert’s länger, muss das Parken bezahlt werden. "Erfahrungen haben gezeigt, dass 30 Minuten ein großes Zeitfenster sind", so das Urteil. Werde die Dauer des kostenlosen Kurzparkens reduziert, so hoffen die Verantwortlichen, "kann einerseits der Umschlag auf den zentralen Parkplätzen erhöht werden, andererseits werden auch die Einnahmen erhöht".
Bei den Vertretern des Einzelhandels stößt diese Lesart nicht auf uneingeschränkte Zustimmung. "Ich finde das nicht gut", lehnt Jürgen Scheidsteger, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Velbert aktiv, den Vorschlag ab.
In einer Viertelstunde könne eben nicht jeder Einkauf auf die Schnelle erledigt werden. "Da parke ich vielleicht 100 Meter vom Bäcker entfernt und stehe dort dann in einer Schlange. Dann kommt schon die Politesse", urteilt er und findet: "Man darf sich doch nicht von einer Parkuhr unter Druck setzen lassen."
Eigentlich müsste auch in Velbert-Mitte bis zu einer Stunde kostenlos geparkt werden - das meint Wilbert Hager, Werbegemeinschaft Tönisheide. In Konkurrenz zu den umliegenden Städten wäre das für ihn ein guter Schritt.
"Auf der anderen Seite kann ich die Stadt verstehen, die Einnehmequellen erschließen will." Da kommt der UVB-Ratsherr in Hager durch.
Auch bei Gerda Klingenfuß von der Langenberger Werbevereinigung schlagen zwei Herzen in einer Brust: "Ich sehe die Probleme der Händler, die gerne kostenloses Parken haben", sagt sie. Als UVB-Fraktionsvorsitzende wisse sie aber auch um die Notwendigkeit, "dass die Stadt ihr Finanzproblem in den Griff kriegen muss".
In diesem Jahr rechnen die TBV mit Einnahmen von 160 000 Euro für die Bewirtschaftung der 515 Stellplätze im öffentlichen Straßenraum. Wie viel Geld eingenommen wird, wenn die Parkzeit verkürzt wird, kann Arnd Sullima, Sachgebietsleiter Straßen bei den TBV nicht sagen. Diese Haushaltsposition wurde auch nicht mit einer Zahl hinterlegt.