Wülfrath: Bernd Schug - Vom Hausmeister zum Geschäftsführer

Ulrich Erbach übergibt seinen Elektrik-Betrieb an seinen ehemaligen Gesellen.

Wülfrath. "Es bleibt ja beinah in der Familie," sagt Bernd Schug. Der Elektromeister und ehemalige Hausmeister des Gymnasiums - am Donnerstag wurde er offiziell verabschiedet - übernimmt zum 1. Januar ein traditionsreiches Unternehmen: Elektro Erbach. Bevor er ans Gymnasium gewechselt hatte, war er mehr als 25 Jahre für den Handwerker-Betrieb im Einsatz: "Firma und Familie - das gehört bei Erbachs ein bisschen zusammen", so Schug.

Firmensitz "Goldener Engel": Das verschieferte Fachwerkgebäude in der Fußgängerzone ist eines der ältesten in der Innenstadt. Darin lebt die Tradition weiter. Fritz Erbach hat den Elektro-Betrieb 1950 gegründet. "Wobei das Unternehmen von Paul und Wilhelm Wehrmann eigentlich die Grundlage war. Und die haben noch die Elektrifizierung in Wülfrath vorangetrieben", weist Ulrich Erbach auf die weit zurückreichende Geschichte von Elektro Erbach hin. Er hatte 1984 das Unternehmen von seinem Vater Fritz übernommen und das Tätigkeitsfeld ausgebaut.

Bernd Schug hat noch unter Fritz Erbach seine Ausbildung begonnen. Unter Ulrich Erbach machte er seinen Meister. "Ich habe hier alles gelernt", sagt er. Dass er vor zweieinhalb Jahren einen Job bei der Stadt annahm - als Hausmeister im Gymnasium - wertet er jetzt als "Schritt, Erfahrungen zu sammeln. Ich wollte was Neues machen." Im vergangenen Sommer sprach ihn dann Erbach an. "Kannst Du Dir vorstellen..." Schug konnte - nach vielen Überlegungen und Gesprächen mit seiner Lebensgefährtin.

"Die Firma zu übernehmen, in der ich groß geworden bin, die einen Namen in Wülfrath hat, das ist eine Herausforderung und das ist eine Chance," so Schug. "Ich bin ja auch noch da", fügt Erbach an, wohlwissend, dass die Firmentradition auch Hypothek sein könne. Er traut es Schug absolut zu. "Ich habe ihn ja vorgeschlagen." Seine Lebensplanung habe immer vorgesehen, mit 65Jahren aufzuhören. Jetzt ist er 64 Jahre alt. Frei vom Emotionen sei dieser Abschied nicht, "aber der Übergang fällt leichter, weil es Bernd ist".

An der Firmen-Philosophie soll sich ebenso wenig ändern, wie an der Struktur. Auch die fünf Mitarbeiter - darunter zwei Auszubildende - bleiben an Bord. Schug: "Der Name bleibt, die Telefonnummer bleibt, das Angebot bleibt, nur der Geschäftsführer wechselt." Im Laden-Inneren wolle er etwas ändern, merkt er dann doch noch an. "Aber da ist Ulrich Erbach auch noch dran beteiligt."