Wülfrath: Eine Hauptschule in Bewegung

Aktion: Der Voll-fit-Tag soll Auftakt für die Weiterentwicklung des Sportangebots an der Schule sein.

Wülfrath. "Gas, Gas! Bremse, Bremse! Türe auf!" Rhythmisch gibt Constanze Krauss die Kommandos, gibt die Schrittfolge vor. Die Jungen folgen ihr, machen gebannt mit. Im Hintergrund wummert "Bad Romance" von Lady Gaga. Die Sechstklässler folgen den Beats und der Anweisung. Nach nicht einmal 30 Minuten steht eine erste, kleine Choreographie. "Supergut, die machen toll mit", freut sich die Tanzlehrerin.

Der Voll-fit-Tag hat am Dienstag Schüler und Lehrer der Hauptschule Wolverothe in Bewegung gebracht. HipHop, Basketball, Fitness oder Akrobatik: Vielfältig war das Angebot, das kein Einzelfall bleiben soll, sondern Startschuss für eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Sportangebots an der Hauptschule, wie Lehrerin Annegret Helberg im WZ-Gespräch betont.

"Bildung und Gesundheit" (BuG) heißt ein Landesprogramm, an dem sich die Hauptschule beteiligen will. "Einen entsprechenden Antrag haben wir längst gestellt", so Helberg. "Ein OK steht noch aus. Da der Tag aber geplant war, haben wir ihn erst einmal vorfinanziert." Die BuG-Teilnahme ist mit finanzieller Zuwendung verbunden.

"Wir haben 7000 Euro beantragt", so Helberg. Der gestrige Aktionstag kostete etwa 450Euro. Aus den weiteren Mitteln sollen Angebote des Voll-fit-Tages kontinuierlich fortgeführt werden. "Die Geldgeber verlangen daher auch eine Konzeption, ein Projektmanagement", merkt sie an.

In den Klassen gibt es unterschiedliche Projekte an diesem Dienstagvormittag. Die Sechste - getrennt nach Mädchen und Jungen - tanzt in der Aula. Im Ruheraum üben sich die Fünftklässler in Akrobatik. "Wir können uns vorstellen, dass daraus eine feste Nummer entsteht, die bei unterschiedlichen Anlässen vorgeführt wird", so Helberg. In Capoeira und andere Kampfkunst werden die Schüler der siebten Klassen eingeführt, während die achten Klassen auf dem Erbacher Berg trainiert und die Zehnten im Mettmanner "Studio Sports Inn" ins Fitness-Studio-Training eingeführt werden.

Riesig ist die Aufmerksamkeit bei den Neunten: Patrick Carney, Basketballer aus Kalifornien und in Diensten der Baskets Velbert, trainiert in der Halle Goethestraße das Passen, Dribbeln und Korbwürfe. "Spaß haben, Spielen und Basketball lernen", sagt er mit einem Lächeln über die Ziele der Einheit. Als dauerhaften Lehrgang kann sich die Schule ein weiterführendes Engagement Carneys vorstellen - sofern das Land die Mittel für BuG bewilligt.

In der Aula wischt sich Haris (12) den Schweiß von der Stirn. Nach dem Lob der Tanzlehrerin ist er stolz. Dieses Tanzangebot findet er "cool, weil ich mich bewegen kann, weil es was anderes ist". Dann ist die Pause vorbei. Lady Gaga ruft - und Constanze Krauss.