Wülfrath: Imposant und dramatisch
Kultur: Das Sinfonie-Orchester Niederberg wird in der Stadtkirche zu Recht bejubelt.
Wülfrath. Während rund um den Kirchplatz die ersten mittelalterlichen Buden den Charme des rauen Zeitalters widerspiegelten, war das Innere der Stadtkirche an diesem Abend erfüllt von klassisch-romantischen Tönen. Das Sinfonie-Orchester Niederberg begeisterte am Freitagabend bereits zum vierten Mal in Wülfrath sein zahlreich erschienenes Publikum, das auch an diesem Abend wieder einmal musikalischen Hochgenuss präsentiert bekam.
Nach der Aufführung von Brahms "Deutsches Requiem" widmete sich das Sinfonie-Orchester der klassisch-romantischen Sinfonik. Mit klassischen Größen wie Carl Maria von Weber (Ouvertüre zur Oper "Oberon") und Robert Schumann ("Rheinische Sinfonie") wurde dieser Konzertabend zu einem Erlebnis.
Besonderer Genuss war das Trompetenkonzert von Johann Nepomuk Hummel, das von Orchester und Solist Alexander Ruffing professionell und gefühlvoll interpretiert wurde. Als der erste Ton seiner Trompete ertönte und das Orchester zart sein dominantes Klangspiel aufgriff, war das Publikum ergriffen. Jubelnd und pompös gab der Lehrer für Trompete, Horn und Posaune an der Kunst- und Musikschule Velbert die klare Form und uneingeschränkte Spielfreude des Stückes wieder.
"Es ist ein herrliches Konzert. Die Kirche greift den vollen Klang des Orchesters auf, das spritzig, lebhaft und begeisternd spielt", sagte Zuhörerin Iris Herrmann aus Mettmann. Ein Abend, um loszulassen, um einfach zu genießen. Die Stadtkirche im Herzen Wülfraths ist dafür genau der richtige Ort. Schon bei dem ersten Stück, der Ouvertüre von Carl Maria von Weber, schien der Bann gebrochen, der Alltag aufgehoben. Als der Leiter des Orchesters, Francesco Savignano, den Dirigentenstab hob, entfaltete sich die hochvirtuose Orchesterbehandlung und magische Naturdarstellung Webers mit dem Sinfonie-Orchester. Herrschend, imposant, dramatisch steigernd spielten Streicher und Bläser den Ruf von Oberons Zauberhorn, um dann wieder gefühlvoll, leicht und lieblich in die magische Welt der Ritter und Elfen abzutauchen.