Wülfrath: Kindergärten - Der Glaube orientiert sich nicht an der Stadtgrenze
In Düssel formiert sich Widerstand gegen den möglichen Abbau von Kita-Plätzen. Zurzeit besuchen 36 Wuppertaler Kinder die beiden konfessionellen Kindergärten in Düssel.
<strong>Wülfrath. Die Gemeindegrenzen von einst stimmen schon lange nicht mehr mit der Realität der Stadtgrenzen Wülfraths überein. Tagtäglich besuchen 36 Wuppertaler Kinder die beiden konfessionellen Kindergärten in Düssel. Dabei, betont die Stadt, hätten diese Kinder keinen Rechtsanspruch auf den Kindergartenplatz in Wülfrath. Für die einpendelnden Kinder muss die Stadt Wülfrath zahlen, nicht Wuppertal. Daher wird im Rathaus über neue Gruppenstrukturen in diesem Stadtteil nachgedacht - zum Unmut der Kirchengemeinden in Düssel, wie auf der Gemeindeversammlung von St. Maximin deutlich wurde.
Wenn der Glaube zur Selbstverständlichkeit wird
Nicht Stadtgrenzen sind für die Eltern bei der Wahl der Betreuungseinrichtung entscheidend, sondern die der Kirchengemeinde - und der Wunsch, dass ihr Kind einen christlich geprägten Kindergarten besuchen soll.
Eltern orientieren sich nicht an dem Ortsschild, sondern an dem sozialen Angebot, das ihnen der Kindergarten bietet - das ist Fakt. Ein Beispiel ist der neu gegründete Eltern-Stammtisch des Kindergartens St. Maximin, der Elterninteressen rund um die Erziehung berücksichtigt.
Tageseinrichtungen: Der Rat der Stadt hat - auch mit Blick auf die Kindergartensituation in Düssel - beschlossen, mit der Maßnahme "Umstrukturierung und Verzicht auf Plätze in Tageseinrichtungen für Kinder" ab 2010 75 000 Euro einzusparen. Welche Maßnahmen dafür ergriffen werden, steht noch nicht fest.
Elternbeiträge: Die Stadt erwirtschaftet aktuell rund 720 000 Euro Einnahmen durch Elternbeiträge in den Kindergärten. Mehreinnahmen in Höhe von 30 000 Euro ab 2008 und 75 000 Euro ab 2009 sollen durch die Erhöhung von Elternbeiträgen erzielt werden. Das hat der Rat ebenso beschlossen.