Wülfrath: Nun müssen die Rathaus-Investoren Farbe bekennen
Das Verfahren „Rathaus-Areal“ ist eine absolute Geheimsache. Ergebnisse soll es ab Oktober geben.
Wülfrath. Geheimsache Rathaus-Areal: Die europaweite Ausschreibung läuft auf Hochtouren - aber Details über den Stand der Dinge und die Aussichten für die "Filet-Immobilie" an der Goethestraße sind absolute Verschlussssache.
Fachbereichsleiterin Christine Singh: "Es ist Stillschweigen vereinbart - im Interesse des Vorhabens."
Was können sich international tätige Investoren rund ums das leer stehende Rathaus vorstellen? Wer von den Projektentwicklern hat Ideen für den Standort Wülfrath?
Über wie viel Millionen an Einnahmen darf sich der Kämmerer freuen? Antworten wird es - öffentlich - nicht vor Oktober geben.
"Wir sind mitten im offiziellen Verfahren. Das darf nicht durch Verlautbarungen behindert werden", so Singh auf Nachfrage der WZ.
Sie lässt aber durchblicken, dass die europaweite Ausschreibung auf eine zufriedenstellende Resonanz gestoßen ist. "Es gab Interesse", merkt sie an - Raum für Mutmaßungen ist gegeben.
Sie für ihren Teil sei aber zuversichtlich, dass am Ende des Verfahrens eine Lösung gefunden wird, "die architektonischen wie finanziellen Vorstellungen entsprechen".
Aktuell ist das Verfahren an dem Punkt angelangt, an dem die Stadt von potenziellen Investoren so genannte indikative Angebote anfordert. Das heißt, dass es ans Eingemachte geht.
Die Investoren, die Interesse an Wülfrath bekundet haben, müssen nun Entwürfe vorlegen und auch Summen nennen.
Oktober, November - dann soll auch der Bürger erfahren, was zwischen Parkstraße und Wasserwelt entstehen soll.
"Die SPD fordert eine Entscheidung noch in diesem Herbst." Das bekräftigt Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann auf Nachfrage der WZ. Die Zeit sei reif.
Alle rechtlichen Belange seien berücksichtigt worden. Eine weitere Verzögerung sei nicht tragbar.
"Die Wülfrather Bürger wollen und sollen endlich wissen, was auf dem Rathaus-Areal geschehen wird", so Hoffmann.
Er warnt: "Wer jetzt weiter verzögert, der verhindert eine positive Stadtentwicklung."
Auch Exel Effert, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, sieht die Notwendigkeit, "endlich Entscheidungen zu treffen". Es gehe darum, aufzuzeigen, "was dort geht".
Er hofft aber, dass drei bis fünf unterschiedliche Kandidaten in der Schlussrunde sind. Effert: "Und die müssen schon ein gewisses Potenzial haben."
Zur Erinnerung: Der Erwerber des Rathaus-Areals soll nicht nur die Rathaus-Ruine, die dahinsiecht, erwerben.
Teil des Verkaufspakets sind auch der Vorplatz der Wasserwelt, der Bereich vor der Stadthalle (nur eine Busspur soll erhalten werden), der Stadthallen-Parkplatz sowie das Untergeschoss der Stadthalle inklusive Stadtschänke. Der Stadthallenbetrieb darf nicht gefährdet werden.