Velbert: Geschichte live an zehn historischen Orten
Als Vorgeschmack auf das neue Buch „Velbert – Geschichte dreier Städte“ gibt es vom 14. bis 23. August „historische Schlüsselerlebnisse“ quer durchs Stadtgebiet.
Velbert. Im Rahmen der Feiern rund um das Jubiläum "200 Jahre Bürgermeisterei Velbert" wird vom 14. bis 23. August zum "Geschichtsfenster-Treff" eingeladen.
Dahinter verbergen sich zehn Vorträge an zehn Orten der Stadt, die neugierig machen sollen auf die neue Stadtgeschichte, die der Geschichtsverein herausgibt.
Das etwa 500 Seiten starke Werk, das erstmals die Historie der Stadt von ihren Anfängen bis heute beschreibt, wird im Herbst erscheinen.
Die "historischen Schlüsselerlebnisse" beginnen am Donnerstag, 14.August, in Langenberg.
Eduard Colsmann führt durch das "Rote Haus" (Hauptstraße 27) in Langenberg. Unter dem Titel "Wenn die Herrschaft ruft" lässt er das 19. Jahrhundert lebendig werden.
"Man kann sich dort ein Bild machen, wie wohlhabende Kaufleute gelebt haben", sagt Gerhard Haun, Ehrenvorsitzender des Geschichtsvereins.
Über seine Kindheit im Schloss Hardenberg wird Heinrich Tinnes am 15. August berichten.
Als Sohn des gräflichen Försters wuchs er im Schloss-Ensemble auf, das 1939 in den Besitz der damaligen Stadt Neviges überging.
Was es mit der Saubrücke auf sich hat, erklärt Friedrich Prehn am 16. August. Der Eisenbahnviadukt, erklärt Gerhard Haun, hat seine volkstümliche Bezeichnung vom Gut In der Sau erhalten.
Architekt Friedrich Prehn ist Experte für die Velberter Eisenbahn- und Industriegeschichte.
Der Berliner Dom ist das bedeutendste Werk des Architekten Julius Carl Raschdorff. Doch der bekannte Baumeister des 19.Jahrhunderts hat auch in Langenberg seine Spuren hinterlassen.
Dort entwarf er prächtige Bürgerhäuser und die Neue Kirche Langenberg, die heute als "Eventkirche" genutzt wird. Über die Geschichte des Bauwerks wird Karl-Wilhelm Wilkesmann am Sonntag, 17. August, berichten.
Den "Orgelstreit" zwischen Lutheranern und Reformierten nimmt Gerd Lensing als Aufhänger für seinen Vortrag am 19. August über die Alte Kirche in Velbert.
Bereits am 18. August widmet sich Christian Piezonka unter der Überschrift "Unbegrenzte Reichweite" dem Langenberger Sender.
Als reine Herrengesellschaft gründeten 1798 elf aufgeklärte Langenberger Bürger die Vereinigte Gesellschaft. "For Men Only" hat Siegfried Kley daher seinen Vortrag am 20. August im Haus der Gesellschaft an der Hauptstraße 84 überschrieben.
Während bürgerliche Vereinigungen vor 200 Jahren nichts Ungewöhnliches waren, ist die noch aktive Langenberger heute nach eigenen Angaben wahrscheinlich die älteste noch bestehende Gesellschaft ihrer Art.
Über die 1728 geweihte Alte Wallfahrtskirche, die die kleine Anna-Kirche ersetzte, wird Gerhard Haun am 21. August sprechen. Besonders die barocke Einrichtung stellt er in den Mittelpunkt seines Vortrags.
In Neviges geht es auch am 22.August weiter, und zwar an den so genannten Peters-Häusern am Jahnsportplatz. Barbara Begus-Meyer erläutert ihre Entstehungsgeschichte.
"Die Mitarbeiter konnten die Häuser damals über eine Art Betriebsbausparkasse erwerben", so Haun.
Am 23. August schließlich ist der Arbeitsplatz von Bürgermeister Stefan Freitag zu besichtigen.
Im Rathausturm, wo heute der Verwaltungschef sein Büro hat, gab es früher Arrestzellen - bei Wasser und Brot mussten die Delinquenten schmoren.
Die Vorträge beginnen jeweils um 18 Uhr (Ausnahme: Sender Langenberg 15 Uhr, Rathausturm 12.30 Uhr).
Anmeldung ist erforderlich im Stadtarchiv unter Telefon 02051/262264.