Ratingen: Zwei Parteien – ein Kandidat?

Zwischen den SPD und Grüne laufen Gespräche. Für die CDU geht der Kölner Stephan Santelmann ins Rennen.

Ratingen. Bis zu den Wahlen des neuen Bürgermeisters dauert es zwar noch gut ein Jahr, doch die CDU weiß: Ein Kandidat von außerhalb brauch ein wenig mehr Vorlaufzeit, um sich bei den Ratingern bekannt zu machen. Und da ihr Kandidat Stephan Santelmann aus Köln kommt und damit noch ein unbeschriebenes Blatt in der Stadt ist, ließ er sich jetzt schon mal beim CDU-Sommerfest auf dem Beeker Hof blicken - Kontakt mit potenziellen Wählern garantiert. Santelmann war bereits schon Tage vorher in Lintorf, um sich ein Bild von dem Stadtteil zu machen.

Ratingens amtierender Bürgermeister Harald Birkenkamp von der Bürger-Union (BU) dagegen muss sich niemandem mehr vorstellen. Ihn kennt wirklich jeder.

Während sich der Kandidat der Union mit den Ratingern und ihrer Stadt also erst noch vertraut machen muss, und Birkenkamp den "Promi-Bonus" genießt, haben sich die anderen Parteien immer noch nicht endgültig entschieden, wen sie ins Rennen um den Bürgermeisterposten schicken wollen.

Aber: Die Gerüchteküche brodelt. Wie die WZ erfuhr, haben die Sozialdemokraten Gespräche mit den Grünen geführt, in denen überlegt wurde, einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten zu stellen.

Der Parteivorsitzende der Grünen, Reinhard Simon, bestätigt das zwar nicht: "Es steht noch gar nichts fest. Wir müssen innerhalb der Partei erst noch sprechen. Es stehen daher noch alle Optionen offen." Simon sagt aber auch: "Wir haben schon Gespräche mit einer Partei geführt." Welche, wollte er aber nicht sagen.

Auch bei der SPD hält sich Parteichefin Elisabeth Müller-Witt (noch) bedeckt. "Wir werden erst, wenn wir innerhalb der Partei miteinander gesprochen haben, an die Öffentlichkeit gehen", sagte sie. Dies werde nach der Mitgliederversammlung Ende August der Fall sein.

Dass die SPD Gespräche mit den Grünen bezüglich eines gemeinsamen Kandidaten geführt hat, bestätigte Müller-Witt nicht, - sie dementierte es aber auch nicht. "Wir sind immer offen für Gespräche mit allen Parteien", bemerkte sie.

Neuigkeiten gibt es auch von Seiten der Ratinger Linke: Auch sie werden einen eigenen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl aufstellen. Wie der Ratinger Linke Manfred Evers mitteilte, stünde aber noch nicht fest, wer der Kandidat sein soll. Er selbst sei im Gespräch, aber so recht anfreunden könne er sich mit dem Gedanken, zu kandidieren, nicht. "Die endgültige Entscheidung wird aber im September oder Oktober feststehen."