Wülfrath: Panorama-Radweg - Überflüssige Brücke abgerissen
Weil die Bahnquerung über die Röntgenstraße für den Panorama-Radweg nicht benötigt wird, ließ der Kreis das Bauwerk demontieren.
Wülfrath. Mit diesem Abriss kann Hans-Peter Pfeiffer gut leben: Wer die Röntgenstraße in Richtung Erbacher Berg befährt, steht plötzlich vor einer "steinernen Lichtung": Wo unlängst noch eine Brücke war, sind nur noch die beiden Widerlager geblieben. "Für den Panorama-Radweg war diese alte Bahnbrücke nicht wichtig", sagt der Tiefbauamtsleiter. Daher hat der Kreis Mettmann als Bauherr die Querung demontiert.
Dadurch fallen erhebliche Kosten für eine Sanierung der Brücke weg. "Das Geld wird sinnvoll an einer anderen Stelle eingesetzt", so Pfeiffer auf Nachfrage der WZ.
Die Trasse des Panorama-Radweges wird in Richtung Flandersbacher Straße verlängert. Die Schienen der ehemaligen Niederbergbahn sind im Bereich des einstigen Wülfrather Bahnhofes längst entfernt. Die Vorbereitungen, die Fahrspur für Radler und Skater anzulegen, laufen.
Zwischen dem Bahnhof und dem heutigen Tedrive-Areal konnte die Bahn früher eine Schleife fahren. "Doch für den Radweg sind parallel laufende Trassen nicht nötig", urteilt Pfeiffer.
Eine Einschätzung, die auch die Verantwortlichen beim Kreis Mettmann teilten. Stattdessen wird der Panorama-Radweg über die Velberter Straße hinaus fortgeführt. Dort sollte er ursprünglich enden. Nun führt er vorbei an der Kleingartensiedlung am Fuß der Halde, auf der heute der TV Blau-Weiß und das Reitsportzentrum Volmer thronen. Und er mündet an der Flandersbacher Straße. "Von dort aus können Radler in Zukunft auch ins Angertal starten, sogar der Rhein ist angeschlossen. Auf der anderen Seite des Radwegs geht es bis nach Mülheim an der Ruhr. Ein toller Radweg", schwärmt Pfeiffer.
Teile des Panorama-Radwegs in Heiligenhaus sind bereits befahrbar. Spätestens im kommenden Jahr soll die komplette, nahezu 26 Kilometer lange Strecke fertig sein. Diese Hoffnung hat Friedhelm Reusch, beim Kreis Mettmann für das Projekt zuständig, wiederholt geäußert. Es sei zwar ehrgeizig, aber auch in Wülfrath solle in Teilabschnitten schon in diesem Jahr geradelt werden können.
21 Brücken müssen unter anderem für den Weg saniert und umgestaltet werden - allerdings nicht mehr die an der Röntgenstraße. Pfeiffer sieht darin noch einen weiteren positiven Effekt: "Reisebusse haben nun keine Probleme mehr, zum Stadion am Erbacher Berg zu kommen. Einige Fahrzeuge waren schlichtweg zu hoch für die Brücke." An der Einmündung zur Röntgenstraße, Höhe Henry-Ford-II-Straße, weist noch ein Schild auf das Nadelöhr hin und warnt vor der eingeschränkten Durchfahrtshöhe von 3,80 Meter.