Wülfrath: Schicksalsfahrt in der U-Bahn

Die Hauptschüler greifen mit ihrem Stück "Fahrt zur Hölle" die Themen Zivilcourage und Ausländerfeindlichkeit auf.

Wülfrath. Eine Ehefrau, die in einer Notsituation über sich hinauswächst. Ihr Ehemann, der in dieser Nacht die Chance auf ein Abenteuer sieht und aus seinem langweiligen Leben ausbrechen will, letztlich aber doch nicht die nötige Courage hat. Und dann ist da noch ein Betrunkener, der für einige Lacher sorgt und am Ende derjenige ist, der zuletzt lacht.

Im neuen Theaterstück der achten bis zehnten Klassen der Hauptschule treffen in der U-Bahn ganz unterschiedliche Menschen aufeinander und bleiben stundenlang im Tunnel stecken - Stunden, die sie miteinander auskommen müssten, es aber nicht schaffen. Und ehe sie sich versehen, befinden sie sich auf einer "Fahrt zur Hölle". Gestern fand die Vorpremiere im Jugendhaus In den Eschen statt, heute um 10Uhr steigt die offizielle Premiere (siehe Kasten).

Die Aufführung könnte keine aktuellere Thematik haben: Fremdenfeindlichkeit und Zivilcourage, Geldgier und Opportunismus. Die "Fahrt zur Hölle" ist ein spannendes Stück mit überraschenden Wendungen. Und so war es von Lehrerin und Produktionsleiterin Walburga Lambrecht auch geplant: "Wir versuchen immer, Stücke mit aktuellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu nehmen."

Ein gutes halbes Jahr haben die Schüler das Stück geprobt. In der letzten Woche ganz intensiv mit einer professionellen Theaterpädagogin. Trotzdem hatten die Schüler Lampenfieber. "Ich war in den letzten drei Tagen so aufgeregt, ich konnte kaum etwas essen oder trinken", sagt Syntia Jagus, die im Stück eine Punkerin spielt.

Seit zehn Jahren inszeniert Walburga Lambrecht nun fast jedes Jahr eine Zirkus- oder Theateraufführung mit ihren Schülern. Und immer sind es Stücke, die das Publikum zum Nachdenken bringen. Den Darstellern liegen Themen wie Zivilcourage und Ausländerfeindlichkeit auch am Herzen. "Auch wenn mir selber noch nie Ausländerfeindlichkeit entgegengebracht wurde, ist es ein wichtiges Thema", sagt Olimpia Grosch, die im Stück eine diskriminierte Ausländerin spielt und selber Polin ist.

Aufführungen Die Premiere ist heute um 10 Uhr zu sehen. Weitere Termine sind heute um 12 Uhr und morgen um 10 und 19 Uhr. Die Aufführungen finden im Jugendhaus, In den Eschen 12, statt.

Theaterfestival Zwischen dem 30.Mai und dem 7. Juni findet in Velbert das Schul- und Amateur-Theater-Treffen (SATT) statt. Mit ihrem Stück "Fahrt zur Hölle" nimmt auch die Theatergruppe der Hauptschule teil.

Projekte Weitere Projekte der Hauptschule in diesem Jahr: Die Wochen zur Berufswahlvorbereitung, Kooperation-Wirtschaft-Schule (11. bis 28. Februar), die Teilnahme am Girls-und-Boys-Day am 24. April und die Jahrgangsfahrt zur politischen Bildung der zehnten Klasse nach Berlin im Juni.