Anwohner der Steyler Straße sind gegen weitere Tankstelle

Die Kaldenkirchener befürchten eine höhere Belastung durch Lärm. Die Stadt prüft zurzeit den Bauantrag, eine Genehmigung steht aus.

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Kaldenkirchen. Rund 30 Anwohner der Steyler Straßen haben am Mittwochabend gespannt die Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung verfolgt. Punkt drei der Tagesordnung im öffentlichen Teil war der, der die Männer und Frauen in den Ratssaal gelockt hatte: Es geht um ein Vorhaben an der Steyler Straße 179. Dort könnte sich eine Tankstelle ansiedeln — wenn das Vorhaben denn genehmigt wird.

Den aktuellen Stand erläuterte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. „Es gibt noch keine Baugenehmigung“, sagte sie. Das Vorhaben müsse nach geltendem Recht abschließend geprüft werden — und dies sei nicht erfolgt, weil noch nicht alle notwendigen Unterlagen zur Prüfung vorgelegen hätten.

Hans-Gerd Braßler (62) gehört zu den Anwohnern der Steyler Straße, die in Briefen an Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU) und Andreas Coenen, CDU-Landrat des Kreises Viersen, ihre Bedenken geäußert haben. „Als direkte Anwohner der Steyler Straße möchten wir hiermit vorab unseren Protest gegen eine Baugenehmigung für eine Tankanlage mit 24-Stunden-Betrieb einreichen“, hieß es darin. Die Anwohner befürchten eine größere Belastung durch Lärm und Verkehr. Die schmale Steyler Straße sei dafür nach ihrer Einschätzung nicht geeignet. Neben dem Wertverlust ihrer Immobilien verweisen sie auf die bereits vorhandenen Tankstellen — in direkter Nähe gebe es bereits zwei.

Braßler erklärte, von der Sitzung keine größeren Erwartungen gehabt zu haben. „Wir werden jetzt erst mal abwarten, wie das Verfahren weitergeht“, sagte er im Anschluss. Auch die Möglichkeit einer Klage schließt er nicht aus.

In ihren Schreiben von Februar und April dieses Jahres waren die Anwohner davon ausgegangen, dass an der Steyler Straße eine Tankstelle speziell für Lastwagen entstehen könnte, die die Tag und Nacht geöffnet ist — irrtümlich, wie der Verwaltung am Mittwoch erklärte. Es liege ein Bauantrag für eine Shell-Tankstelle mit „in erster Linie Betankung für Pkw“ vor. Doch auch dieses Vorhaben lehnen die Nachbarn ab: „Damit ändert sich nichts“, sagte Braßler.

Ingo Heymann, Ortsvorsteher für die CDU in Kaldenkirchen, bezeichnete das Projekt in der Ausschusssitzung als „virulent“. Zwei Dinge seien nach seiner Einschätzung problematisch: Dass es sich um eine weitere Tankstelle handele und der Betrieb über 24 Stunden gehen soll. Von rechtlicher Seite sei zu beachten, dass derjenige, der eine Baugenehmigung beantrage, auch Anspruch auf deren Erteilung habe. „Das Verkehrsaufkommen ist zu prüfen“, forderte der CDU-Politiker.