Zukunft gesichert: Nettetaler Modellflieger können aufatmen
Der Flugplatz in Breyell war als mögliche Fläche für neue Windräder ausgewiesen. Doch nach den Plänen der neuen Landesregierung für Windkraft kommt der Platz nun nicht mehr infrage.
Nettetal. Der Entwurf des Regionalplans hat Sorgenfalten bei den Modellfliegern ausgelöst: Der Platz des Modellflug-Clubs (MFC) Grenzland in Breyell-Natt war darin als möglicher Standort für neue Windräder ausgewiesen. Doch nach den Verhandlungen von CDU und FDP über die neue Regierung in Nordrhein-Westfalen können die Grenzland-Modellflieger wieder optimistisch in die Zukunft schauen. „Bei den Koalitionsverhandlungen wurden die Abstände für Windkraftanlagen neu festgelegt. Eine Entfernung von 1500 Metern soll geprüft werden“, erklärt Marcus Optendrenk (47), CDU-Landtagsabgeordneter aus Nettetal. Damit wäre der Flugplatz des MFC aus dem Spiel.
Der Modellflug-Club Grenzland wurde im Jahr 1956 gegründet. Aktuell gehören rund 120 Mitglieder dazu, darunter sind 14 Jugendliche. Seit 43 Jahren hat der Verein eine Fläche in Breyell-Natt von einem Landwirt gepachtet. Für diese verfügt er über eine unbegrenzte Aufstiegsgenehmigung. Die nächsten Wohnhäuser sind mehr als 500 Meter entfernt. Wegen des Emissionsschutzes müssen die Modellflieger diesen Abstand einhalten.
Neue Windräder könnten aber — so sieht es der bisherige Entwurf des Regionalplans vor — in einer Entfernung von 550 Metern zur Wohnbebauung aufgestellt werden. Damit auch auf dem Platz des MFC. „Damit wären wir heimatlos — und ohne Platz hätte der Verein keine Zukunftschance“, sagt der Vorsitzende Heiko Langen (73).
Bereits einmal haben die Nettetaler Modellflieger einen neuen Platz suchen müssen. „Dazu sind zahlreiche Vorbereitungen und Genehmigungen notwendig. So etwas gelingt nicht innerhalb eines Jahres“, sagt Langen. Mindestens ein Zeitraum von drei Jahren sei dafür notwendig. Und: „In Nettetal wäre es schwierig, eine vergleichbare Fläche zu finden“, meint er.
Nach einem Anruf von Optendrenk ist der Vereinsvorsitzende aber optimistisch. „Wenn künftig 1500 Meter Abstand zu Windrädern eingehalten werden müssen, dann wären wir aus dem Schneider“, sagt Langen. Genau diesen größeren Abstand sieht der Koalitionsvertrag der NRW-Landesregierung vor. „Tausend Meter Abstand sind bereits durch Gerichtsurteile abgesichert“, sagt Optendrenk. Langen hofft jetzt, dass die größeren Abstände bald rechtssicher werden.
Für den Luftsportverein (LSV) Brüggen-Schwalmtal hat sich das Windkraft-Problem bereits Ende Mai in Luft aufgelöst. Bei einem damaligen Erörterungstermin für den Regionalplanentwurf wurde der Flugplatz an der Happelter Heide mit einem Schutzradius von 150 bis 200 Metern aus der Konzentrationsfläche herausgenommen, die die Bezirksregierung Düsseldorf ursprünglich für neue Windräder vorgesehen hatte.