Der Ferienspaß mit dem Rangerpass
15 Kinder entdecken auf dem Naturschutzhof Flora und Fauna - und erhalten dafür den Pass.
Lobberich. Das Wetter spielt nicht so wirklich mit. Immer wieder werden die Kinder von Regenschauern überrascht, dann lässt sich kurz die Sonne blicken, und die Regenjacken landen wieder in der Ecke. Die 15-köpfige Gruppe hofft in den nächsten Tagen auf Besserung, denn sie haben viel vor: „Wir werden richtige Naturkenner und bekommen sogar einen Rangerpass“, sagt die neunjährige Lena. Die Vorfreude ist groß, die Aufregung auch und das Programm zum Thema „Naturkenner werden mit Rudi Rotbein“ sehr vielversprechend.
„Rudi ist ein Storch, das Wappentier des Nabu und begleitet uns während der Aktion“, sagt Fenja Sievers (19), deren Freiwilliges Ökologisches Jahr auf dem Naturschutzhof des Naturschutzbundes (Nabu) in Lobberich im August endet. Sie und ihr Kollege Felix Breuer (17) leiten Sommerferienkurse für Kinder.
Die Tage sind in verschiedene Themen unterteilt. Es geht um Tiere, Gewässer, Orientierung in der Natur, die Kinder basteln und schauen durchs Fernglas. „Nach jeder Gruppenstunde bekommen die Kinder einen Aufkleber“, sagt Fenja Sievers. Diese sind bei der Gruppe heiß begehrt, denn am Ende soll der Rangerpass, den sie bekommen, möglichst voller Aufkleber sein. Ziel ist, dass die Sechs- bis Zehnjährigen nach ihrer Zeit auf dem Naturschutzhof mit der Natur vor ihrer Haustür vertraut sind.
Lilith (8), Lilly (7) und Mathilda (6) machen sich auf den Weg zum Stationenlauf. Sie lesen den Zettel mit den Anweisungen aufmerksam durch. „Das ist echt nicht einfach“, urteilen alle drei und suchen sich Hilfe bei Leiter Felix Breuer. Der teilt am Informationsraum verschiedene Blätter an die Gruppen aus. „Schaut euch das Blatt mal genau an, von welchem Baum könnte es sein?“, fragt er in die Runde. Anhand eines Buches können die Kinder die Blätter bestimmen und suchen dann auf dem Hof nach dem dazugehörigen Baum, an dessen Ästen das Blatt wächst.
Was sich alles so in einem Teich verbirgt? Einige der Kinder kennen Kaulquappen, Schneckenhäuser, Wasserspinnen und -käfer nur aus Bilderbüchern. Auf dem Naturschutzhof gibt es alles zum Anfassen.
Das fasziniert Gruppenleiterin Fenja Sievers auch an der Arbeit mit Kindern: „Das Wissen ist total unterschiedlich, einige waren schon mal hier, für andere ist es das erste Mal“, sagt sie. So lernen die Kinder nicht nur von den Leitern, sondern auch voneinander.
Mit Keschern angeln Nora und Lena ein Schneckenhaus aus dem Wasser und schauen interessiert hinein. „Das ist ja leer“, sagt die achtjährige Nora etwas enttäuscht. Doch schon der nächste Fang erfreut die beiden, denn in dem braunen Schneckenhaus versteckt sich tatsächlich eine Schnecke. „Wow, super“, rufen beide und strahlen über das ganze Gesicht. Sie freuen sich schon auf die nächsten Tiere, die sie während ihrer Zeit auf dem Naturschutzhof noch in natura erleben dürfen.