Die Landjugend feiert ihre Party beim Tractor-Pulling

Am Wochenende treffen sich die stärksten Traktoren in Dülken. Am Samstag um 20 Uhr steigt die große „Pullerparty“.

Foto: Jörg Knapp

Viersen. Wenn am Wochenende über dem Ortsausgang Dülken in Richtung Hausen dicke Rauchwolken stehen, dann wird vielleicht der ein oder andere besorgt bei der Feuerwehr anrufen. Und die wird beruhigen können — da brennt nichts, da geht die Party ab.

Denn am Samstag und Sonntag, 6. und 7. August, treffen sich Traktoren-Begeisterte auf Einladung der Katholischen Landjugend Dülken zum Tractor-Pulling. Dieser Sport entstand in den späten 1940er-Jahren in Amerika. Die Landwirte dort hatten schon vorher immer wieder „ausgespielt“, wer denn das beste Pferd besaß und es am besten reiten konnte. Nur logisch, dass man mit fortschreitender Mechanisierung auch wissen wollte, wer den stärksten Traktor hatte und ihn am besten beherrschte. Zunächst ging es wie beim Tauziehen: Zwei Traktoren wurden mit einer Kette aneinander gespannt und die Fahrer versuchten, sich gegenseitig wegzuziehen.

Über mehrere Zwischenstufen entwickelte sich das Tractor-Pulling, in dem es heute Meisterschaften gibt. Hinter den Traktor wird ein Bremswagen mit Gewicht gespannt. Es gilt, eine Strecke von 100 Metern zu bewältigen. Während der Fahrt rutscht das Gewicht immer weiter nach vorne, macht so den Bremswagen immer schwerer. Welcher Fahrer beherrscht sein Gefährt am besten? Wer weiß, wie er schalten und Gas geben muss? Volle Kraft am Anfang, dann Augen zu und durch? Oder auf den letzten Metern noch einmal alles herausholen?

Jeder Fahrer hat seine ganz eigene Technik, seinen eigenen Stil. Und jedes Team kennt seinen Traktor in- und auswendig. Von der kleinsten Schraube bis zum Motor. Denn natürlich sind auch noch fast handelsübliche Traktoren unterwegs, wie sie Dienst auf dem Feld tun. Aber da in unterschiedlichen Gewichtsklassen gestartet wird, um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, kommen auch komplette Eigenbauten zum Einsatz. Tractor-Pulling ist ein Vergnügen für die gesamte Familie. Da das Programm von Jahr zu Jahr gewachsen ist, starten die ersten Wettbewerbe bereits am Samstag ab 17 Uhr. Es gibt immer zuerst einen Qualifikationslauf, in dem die Traktoren die volle Distanz bewältigen müssen, um am Hauptlauf mit schwererem Bremswagen um Pokale kämpfen zu dürfen. Die Sportklasse-Traktoren können sich dort auch für den Endlauf der Deutschen Trecker Treck Organisation qualifizieren, der am Jahresende stattfindet.

Im vergangenen Jahr hatte die „Angry Betty“ — der Traktor des Teams Dülken — in ihrer Gewichtsklasse die Nase vorn und konnte den Sieg in der Heimat halten. Am Samstagabend steigt ab 20 Uhr die „Pullerparty“ im Festzelt am Rande der Bahn. Sonntag geht es ab 10 Uhr wieder mit den Wettbewerben los.