Ein Kindercafé im eigenen Haushalt

Femke Krügel und Etienne Peitz-Eickels haben in Noppdorf eine Marktlücke besetzt.

Viersen. Mal mit den Kleinen ins Café gehen, in dem die Eltern gemütlich frühstücken, einen Milchkaffee trinken oder eine Kleinigkeit essen können, während der Nachwuchs entspannt spielt — das wünschte sich Femke Krügel (33). Dies wäre auch für ihre Tochter Polli (3) und den acht Monate alten Mats eine schöne Idee — doch: „In Viersen haben mein Mann und ich ein solches Angebot bisher nicht gefunden“, sagt Krügel. Also erfüllten sich die jungen Eltern ihren Wunsch selbst — und richteten im eigenen Haus das Kindercafé Spatzenstübchen ein.

Femke Krügel hat lange in Köln gewohnt, kennt spezielle Cafés für Eltern und Kinder dort, auch in Mönchengladbach hat sie gern vergleichbare Lokale besucht. „In einem normalen Café fehlt oft der Platz für die Kinder. Wenn man frühstückt, muss man das Kind auf den Arm nehmen“, schildert die Sonderpädagogin in Elternzeit. Deshalb hat ihr Mann Etienne Peitz-Eickels (34) die Idee zum Spatzenstübchen umgesetzt: „Als wir im April 2015 dieses Haus kauften, haben wir es erstmal kernsaniert und sind dann zu Weihnachten in die Wohnung oben eingezogen“, erzählt Krügel. Das Objekt in Noppdorf beherbergte zuvor die Gaststätte „Alter Dorfkrug“. Als es von dem jungen Paar gekauft wurde, überlegten beide, den unteren Teil wieder für Gastronomie zu nutzen. Doch, statt ihn zu verpachten, wurde Etienne Peitz-Eickels selbst zum Café-Betreiber. Inzwischen ist eine Köchin eingestellt worden, die diverse Frühstücksangebote, wechselnde Tagesgerichte und Kuchen zubereitet — auch Babymilch gibt es. Eine weitere Aushilfe soll das Team im Spatzenstübchen ergänzen.

Türkisfarbene Wände, bunte Tische, davor bunte Stühle und natürlich Kinderstühle — insgesamt zehn Tische sind im Gastraum des Spatzenstübchens aufgebaut. Für die Kinder gibt es im hinteren Bereich ein Bällebad, einen Spielteppich, einen Kriechtunnel, eine Schaukel und weitere Spielsachen. „Uns ist es wichtig, das Kindercafé ohne Eintritt zu betreiben“, sagt Femke Krümel. Zwar sind erst wenige Tage seit der Eröffnung vergangen, doch der Zuspruch sei bereits sehr groß. „Wir haben eine eigene Facebookseite gestartet, sonst mussten wir bisher nicht vielmehr tun, als die Tür zu öffnen“, schildern die Café-Betreiber. Zahlreiche Kontakte zu anderen Eltern bestanden bereits, etwa aus der Pekip-Gruppe oder der Babymassage. Bekannte kommen jetzt als Gäste wieder. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Krügel.