Niederkrüchten Familiendrama: Drei Tote in Niederkrüchten gefunden

Nach bisherigem Ermittlungsstand hat ein Mann seine ehemalige Lebensgefährtin und ihren 17-jährigen Sohn erschossen. Anschließend tötete er sich selbst.

Foto: Ahlen

Niederkrüchten. Ein 43-jähriger Sportschütze aus Mönchengladbach hat am Sonntagnachmittag nach ersten Ermittlungen der Polizei seine ehemalige Lebensgefährtin und deren 17-jährigen Sohn in Niederkrüchten erschossen. Anschließend soll sich der Mann selbst mit einer Pistole getötet haben.

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Die Polizei wurde „von Dritten“, wie sie sich ausdrückt, zum Tatort nach Niederkrüchten gerufen worden. Es gebe die Vermutung, dass es dort in einer Wohnung im ersten Stock des Zweifamilienhauses eine Gewalttat gegeben habe. Nachbarn hatten einen lauten Streit gehört — und dann plötzlich nichts mehr.

Beziehungsdrama mit drei Toten in Niederkrüchten
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Den Polizeibeamten aus Viersen, die unter großen Sicherheitsvorkehrungen die Tür öffneten, bot sich ein grausames Bild. Sie fanden die 45-jährige Wohnungsinhaberin, ihren ältesten Sohn und den 43-jährigen Ex-Lebensgefährten der Frau tot in der Wohnung.

Den ersten Ermittlungen zufolge soll der Mann aus Mönchengladbach, der als Sportschütze legal sowohl Lang- als auch Kurzwaffen besaß, die dreifache Mutter und ihren Sohn getötet und sich dann selbst mit einer Pistole erschossen haben.

Die beiden jüngeren Söhne der Frau befanden sich nicht in der Wohnung. Unbestätigten Informationen zufolge sollen sie sich zum Zeitpunkt der Tat bei ihrem leiblichen Vater aufgehalten haben.

Als gegen 14.45 Uhr die Straße gesperrt wurde, Polizei- und Krankenwagen vorfuhren, verbreitete sich die Nachricht, dass etwas Schreckliches geschehen sein müsse, sehr schnell in der 15 000-Einwohner-Gemeinde. Notfallseelsorger betreuten Angehörige und Freunde im Feuerwehrgerätehaus.

Die Nachbarn sind schockiert. Viel Kontakt hatten sie nicht zu der Familie. „Eigentlich haben wir uns nur vom Gassi-Gehen gekannt“, sagt eine ältere Frau. Zwei Hunde habe das Paar gehabt.

Streit habe es immer mal gegeben, auch lautstarken, wollen Nachbarn gehört haben. Vor einigen Wochen habe sich das Paar dann getrennt, zog der Mönchengladbacher aus der gemeinsamen Wohnung aus. „Aber heute Mittag stand auf einmal sein Auto wieder vor der Tür“, erklärt ein Mann, der ein paar Häuser weiter wohnt. Morgens sei es ihr noch nicht aufgefallen, sagt auch eine weitere Nachbarin. Aber mittags habe der Wagen plötzlich da gestanden. Bis die Polizei anrückte, habe es nicht mehr lange gedauert.

Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong besuchte den Tatort am späten Nachmittag. „Es ist schockierend, wenn in der direkten Nachbarschaft so etwas Unfassbares passiert.“ Sein Mitgefühl gehöre den Angehörigen. Ausdrücklich dankte er den Notfallseelsorgern und Einsatzkräften.