Genuss-Region mit viel Potenzial
Martina Baumgärtner ist seit einem Jahr Chefin der Tourismus Niederrhein GmbH. Diese arbeitet verstärkt mit Betrieben zusammen.
Niederrhein. Seit einem Jahr ist sie die Tourismusmanagerin für den Niederrhein: Martina Baumgärtner kümmert sich von Viersen aus darum, dass die Region zwischen Schwalm und Nette, Kranenburg und Kleve, Schermbeck und Moers deutschlandweit sowie im benachbarten Ausland als Reiseziel Beachtung findet. „In dieser Zeit haben wir schon viel auf den Weg gebracht“, blickt die Nachfolgerin von Rolf Adolphs auf die vergangenen Monate zurück.
Kultur. Natur. Radfahren. Wandern. Reiten. Das sind Pfunde, mit denen der Niederrhein wuchern kann. Und wo wir schon bei den Pfunden sind: Auch den Genuss in der Region nehme man verstärkt in den Blick, verrät Baumgärtner. „Denn Radfahrer wollen auch gut essen“, sagt sie. Mit der lokalen Küche könne man punkten, so zum Beispiel in Betrieben wie Gut Heimendahl in Kempen oder dem Ramshof in Neersen. Das Marketing für die Region werde nun sinnvoll mit der Vermarktung der einzelnen Betriebe verbunden. „Diese stehen bei unseren Aktivitäten verstärkt im Fokus“, betont Baumgärtner.
Mit den angeschlossenen Übernachtungsbetrieben hat die Tourismus GmbH eine Summe von 50 Euro pro Zimmer pro Jahr vereinbart, um das gemeinsame Marketing zu finanzieren. Gastronomen und Freizeitbetriebe zahlen eine Pauschale von 600 Euro. Dafür erhalten sie ein „Dienstleistungspaket“ und können sich zum Beispiel an Messe-Auftritten beteiligen. Auch ein gemeinsames Magazin gibt es, das den Namen „Starke Partner am Niederrhein“ trägt. Zunächst auf zwei Jahre ist das Projekt angelegt worden.
Laut Baumgärtner, gelernte Hotelkauffrau, ist mit dem Tagestourismus 2014 ein Gesamtumsatz von 14 Milliarden Euro erzielt worden. „Das ist ein riesiges Potenzial, das es zu locken gilt.“ Vielfach sei dies schon gelungen: Der bundesweite Bekanntheitsgrad des Niederrheins sei in den vergangenen zehn Jahren von 37 auf knapp 60 Prozent gesteigert worden. Auch die Übernachtungszahlen klettern stetig — zuletzt waren es rund zwei Millionen für die dem Verbund angeschlossenen Kreise Viersen, Kleve und Wesel.
Zurzeit arbeitet die Tourismus Niederrhein GmbH daran, eine Saisonverlängerung zu erreichen: Der Winter soll mit neuen Angeboten beworben werden. Genuss-Betriebe, Wellness-Hotels (vor allem im Kreis Kleve) und schöne Ortskerne (etwa in Kempen, Brüggen) werden dazu ins Blickfeld gerückt.
Seit zwölf Jahren arbeitet Martina Baumgärtner für Tourismus Niederrhein. „Es folgte Projekt auf Projekt“, sagt sie. Im Augenblick werde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein ein digitaler Veranstaltungskalender entwickelt. Ein weiteres Projekt wurde in diesem Jahr schon umgesetzt: das Knotenpunkt-System für Radfahrer im Kreis Viersen. Der Kreis Kleve will hier folgen. „Wir sind richtig unterwegs“, ist Baumgärtner überzeugt.