Gute Noten für das Jaeger-Gymnasium

Nach der positiven Qualitätsanalyse steht jetzt die Frage G9 an

Nettetal. Die spannendste Frage bei der Vorstellung der Qualitätsanalyse am Werner-Jaeger-Gymnasium muss noch beantwortet werden: Wird Nettetals einziges Gymnasium beim Abitur nach acht Jahren bleiben oder zu G9 zurückkehren? Diese Entscheidung müssen die Schulkonferenz und der Schulträger treffen. Bürgermeister Christian Wagner (CDU) sagte bei einer Pressekonferenz: „Ich gehe davon aus, dass die meisten Gymnasien zu G9 zurückkehren werden. Ich halte es für schwierig, wenn Nettetals einziges Gymnasium dann eine Ausnahme bleibt.“ Dies würde die Rückkehr zur Reifeprüfung nach neun Jahren am WJG bedeuten.

Schulleiter Hartmut Esser stellte die Ergebnisse der Qualitätsanalyse vor. Dabei hätten mit einem Vorlauf von zwei Jahren drei Prüfer die Bezirksregierung die Schule im Februar besucht; sie hätten Interviews mit Lehrern, Schülern, Eltern und Mitarbeitern geführt und 44 Unterrichtsstunden besucht. Zwei Kernaussagen aus dem 70-seitigen Bericht: „Sowohl der Unterricht als auch das Schulklima wurden überaus positiv bewertet. Richtige Knackpunkte haben wir nicht“, sagte Esser.

Christian Wagner, Bürgermeister

Einen Hinweis hatte die Bezirksregierung aber: Bei der Vielzahl der Projekte wie Schulsanitäter, Medienscouts, Soziale Kompetenz oder Musik sollte deren Fortgang im Blick behalten werden. Auf der „Zu erledigen“-Liste steht zudem die konzeptionelle Arbeit am Schulprogramm: „Das ist nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Dafür brauchen wir Zeit“, sagte der Schulleiter.

Die positive Einschätzung kann Rudi Wilmen, seit vielen Jahren in der Elternpflegschaft aktiv, bestätigen: „Das Klima ist sehr gut.“ Bei Problemen habe sich die Schulleitung stetst Zeit genommen und diese zu lösen versucht. Auch die Ausstattung sei vorbildlich — von neuen Medien über die Sporthalle bis zur Werner-Jaeger-Halle, die jetzt saniert werde. Schülerin Kathrin Michels erzählt, dass sie keine Schwierigkeiten mit der verkürzten Schulzeit am WJG gehabt habe.

Die fünf Bezirksregierungen in NRW führen, so eine Sprecherin, „an allen öffentlichen Schulen und auch an kirchlichen Ersatzschule Qualitätsanalysen durch“. Die Schulen werden zufällig ausgewählt. Das Ziel sei, „die Qualität der Schulen zu sichern und nachhaltige Impulse für deren Weiterentwicklung zu geben.“ Eine Art Ranking gebe es nicht.