In Kürze kommt das neue Spielmobil
Anfang Oktober soll der Mercedes zur Verfügung stehen. Dann hat die „Knutschkugel“ ausgedient.
Nettetal. Das Spielmobil-Team ist mit einem ungewöhnlichen Gefährt unterwegs. Ein Bus zieht einen Wohnwagen aus dem Jahr 1962, eine Knutschkugel, gepackt mit Spielmaterial. „Damit überbrücken wir die Zeit, bis der neue Wagen geliefert wird“, sagt Streetworker Friedel Plöger. Für den Nachwuchs im Nettetaler Stadtgebiet heißt dies: Nachdem das weiße Mobil im Juli 2016 gestohlen worden war, gab es Ersatz.
„Es ist wichtig, für Kinder ein verlässliches Angebot zu schaffen“, sagt Plöger. So haben er und sein Team auf große Spielgeräte und Kettcars verzichtet — und konnten dennoch zu den vier Spielplätzen rollen. An Bord ihres Ersatzmobils haben sie stattdessen kleinere Spiel- und Jongliergeräte. „Gerade zum Ende der Sommerferien kamen wieder mehr Kinder“, sagt der Streetworker.
Friedel Plöger, Streetworker
Mitte Juli 2016 hatten Unbekannte den weißen Bus mit der bunten Aufschrift „Spielmobil“ gestohlen. Damit waren auch die Materialien weg. Die Stadtverwaltung konnte nicht sofort ein neues Fahrzeug bestellen. Aus versicherungstechnischen Gründen musste sie Fristen beachten. Denn wäre der gestohlene Wagen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wieder aufgetaucht, wären sie auf den Kosten für das neue Fahrzeug sitzengeblieben.
Das Personal für das mobile Spielangebot kommt vom Katholischen Kirchengemeindeverband (KGV) und der evangelischen Kirchengemeinde Kaldenkirchen. Die Stadt Nettetal stellt das Fahrzeug und die Ausstattung zur Verfügung. „Mit Unterstützung des Landessportbundes konnte das Ersatzmobil neu befüllt werden“, erklärt Rathaus-Sprecher Jan van der Velden. Laut Plöger wurden rund 5000 Euro ausgegeben, um das gestohlene Material zu ersetzen.
„Das Spielmobil ist gerade in Breyell am Speckerfeld sehr gefragt. In den drei Stunden dort kommen bis zu 50 Kinder“, sagt Plöger. Manchmal erreiche man dabei die Kapazitätsgrenze. Auch an der Breslauer Straße in Kaldenkirchen sei die Resonanz groß, während sie in Leuth oder Schaag niedriger sei. „Wir sind aber mehr als nur ein Spiele-Angebot“, erläutert der Streetworker. Oft würden Eltern die Kinder begleiten. Bei Problemen könnten die Streetworker Hilfe vermitteln.
Das neue Spielmobil wird wieder ein weißer Mercedes Sprinter werden, erklärt der Stadtsprecher. Dieser sei bereits bestellt und geliefert worden. Zurzeit werde der Wagen aber noch passgenau umgebaut. Ursprünglich sollte das neue Gefährt zum 1. September fertig sein — doch nun geht Jan van der Velden davon aus, dass das Spielmobil Anfang Oktober rollen kann. Plöger und sein Team sind gespannt auf die Neuanschaffung — auch wenn die Zeit mit der Knutschkugel keine schlechte war.