Grefrath Abenteuerlustige Puten gehen spazieren

Ein großes Vogelpärchen war in Grefrath unterwegs. Im Niers-Geflüster geht es heute vor allem um Weihnachten und seine Bräuche und gute Taten.

Foto: Peter Korall

Grefrath. Ob da wohl jemand mächtig Bammel vor der Weihnachtszeit und Reißaus genomen hat? Der Flüsterer war bass erstaunt, als er am Dienstag ein Puten-Pärchen in Grefrath auf dem Bleichweg entdeckt hat. Zunächst dachte er, dass die zwei vor Thanksgiving im November geflüchtet und irgendeinem amerikanischen Koch entflohen sind um am beschaulichen Niederrhein ein stressfreies dasein zu fristen. Doch ein Blick in die Vogelkunde hat ihm gezeigt, das sind keine klassischen Truthähne sondern gehören der Gattung Pute, Haustruthahn, an. Puten können je nach Art fünf bis 15 Kilogramm schwer werden und werden auch in der deutschen Küche sehr geschätzt. Angeblich können die Vögel fliegen, ziehen aber eine Fortbewegung auf dem Boden vor. Und noch etwas hat der Flüsterer bei der Recherche herausgefunden: Es gibt ein Volkslied zum Thema: „Widewidewenne heißt meine Put—henne“. Vielleicht ist das ja der Lockruf, mit dem der Besitzer seine Puten wieder nach Hause locken kann.

Foto: Reimann

Rund 30 Anmeldungen hat die Grefrather Friseurin Ayse Berdibey für ihren „Abend der leuchtenden Augen“ schon. Die Hälfte davon sind alleinstehende Senioren, die andere Hälfte Helfer, die an diesem Abend mit anpacken oder auch die Senioren mit dem Auto abholen und wieder nach Hause bringen. Zum zweiten Mal hat Berdibey nun schon zu dem gemütlichen Weihnachtsessen ins Cyriakushaus am Heiligenabend eingeladen. Und sie ist überwältigt von den vielen Unterstützern für ihre Aktion. Dazu gehört auch die Grefra—ther CDU. 200 Euro sind im Laufe des Jahres bei der Kleiderkammer der Partei im Edith-Stein-Haus zusammengekommen. Jede Person erhält dort pro Monat drei Teile kostenlos. Jedes weitere Kleidungsstück kostet 50 Cent. Dieses Geld ist immer für einen guten Zweck bestimmt. „Wir haben in den letzten Jahren immer etwas für Kinder getan. Nun wollten wir mal etwas für ältere Menschen tun“, sagt Marianne Fasselt, die die Kleiderkammer betreut. Für Berdibey sind solche Spenden wichtig, um den „Abend der leuchtenden Augen“ organisieren zu können. „Jeder Teilnehmer an diesem Abend kann etwas spenden“, sagt die Initiatorin. Aber sie möchte allen die Teilnahme ermöglichen, auch denen, die nicht viel Geld haben. Man kann man sich noch bis einschließlich 24. Dezember unter Tel. 02158/2057 zu dem Abend anmelden. Wer nicht mobil ist, wird zu Hause abgeholt.

Das Grefrather Deutsche Rote Kreuz hat sein 125-jähriges Bestehen in diesem Jahr gefeiert. Zum Abschluss gab es eine Aktion zur Typisierung von potenziellen Stammzell- und Knochenmarkspendern. Im Rahmen der regulären Blutspende wurde darüber informiert, warum es wichtig ist, sich typisieren zu lassen. Außerdem konnten zehn neue Mitglieder für die Kartei der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE) geworben werden. „Das ist ein überdurchschnittlicher Wert, weil die meisten Spender ohnehin eine hohe Typisierungsbereitschaft mitbringen und in der Regel schon seit vielen Jahren in der Kartei erfasst sind“, so Anja Vermaeten vom DRK-Vorstand. Wer mehr über die Typisierung erfahren will, kann sich unter www.wsze.de informieren. Der nächste Blutspende-Termin ist am Freitag von 16 bis 19.30 Uhr in der Grundschule Oedt.

Ein „Heim-Spiel“ hat die Kempener Big Band am 20. Dezember in der Oedter Albert-Mooren-Halle, Niedertor 8. Dabei handelt es sich aber nicht um ein normales Konzert, sondern um eine Veranstaltung für den guten Zweck. Während die Zuhörer der Musik des kostenlosen Konzertes lauschen, geht ein Hut herum, in dem Spenden für lokale Organisationen und Einrichtungen gesammelt wird. Die Grefrather Sekundarschule beispielsweise braucht neue Fußbälle für den Sportunterricht. Zudem wird Geld für den Verein Löwenkinder in Viersen gesammelt, der krebskranke Kinder unterstützt, und auch das Dülkener Experten Team (DET) braucht Hilfe. Beginn des Konzertes ist um 19 Uhr.

In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich so manche Küche in eine Weihnachtsbäckerei. Der Brauch des Plätzchenbackens gehört schon seit vielen Generationen zum Fest dazu. Aber wie wurde zu Großmutters-Zeiten gebacken? Dieser Frage können die Teilnehmer eines Museumspädagogischen Programms für Familien im Niederrheinischen Freilichtmuseum, Am Freilichtmuseum 1, auf den Grund gehen. Dabei geht es am Sonntag rund um Plätzchen, Stollen und Co. Im Programm enthalten ist eine Backaktion im historische Backofen. Zusätzlich zum regulären Eintritt wird eine Materialgebühr von zwei Euro pro Familie berechnet. Eine Anmeldung ist unter Tel. 02158/91730 nötig. Weitere Informationen gibt es auch im Internet:

www.niederrheinisches- freilichtmuseum.de

Bleiben wir bei den Bräuchen am Niederrhein. Anlässlich der Adventszeit hat der Oedter Heimatverein sein Schaufenster neu dekoriert. Das Dezemberfenster an der Hochstraße 52 stellt Advents- und Weihnachtsbräuche zur Schau. Einige dieser Bräuche sind auch Thema der sogenannten Brauchtumsfenster von Günther Hoff, die seit 1987 das westliche Querschiff von St. Vitus schmücken. Drei großformatige Bilder dieser Fenster hat der Heimatverein als Dauerleihgabe in seinem Fundus. Zu sehen sind sie jetzt im neu geschmückten Schaufenster. Das Sternsingerfenster erinnert an den Dreikönigs-Brauch, bei dem Kinder im Kostüm der Heiligen mit ihrem Lied von Tür zu Tür ziehen und für arme Kinder sammeln. Ein anderes Bild zeigt das Kirmesfenster mit Schützenparade und bunten Luftballons sowie das St. Martins-Fenster mit Martinsfeuer, Püfferkes und bunten Fackeln. Die rechte Seite des Schaufensters bleibt beim Thema und führt über die beleuchtete Darstellung eines gotischen Verkündigungsfensters direkt zur Weihnachtskrippe. Ihre Besonderheiten sind der rustikale Stall, den das verstorbene und ehemalige Vorstandsmitglied Karl Stenmans selbst gefertigt hat sowie die aus Kevelaer stammenden Figuren einer sogenannten „Dürer-Krippe“ aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.

Das Thema Krippe ist in dieser Jahreszeit beherrschend und stand auch in Grefrath am Montagabend im Mittelpunkt. Manfred Suthoff hielt auf Einladung des Grefrather Heimatvereins und der Kolpingsfamilie einen Vortrag vor vielen Interessierten Zuhörern über die Krippe in St. Laurentius. Dazu zeigte er einen Film über die Krippe, die die ganze Weihnachtsgeschichte bis zur Flucht nach Ägypten erzählt. Den kurzen Film hat Suthoff selbst gedreht, besprochen und mit Musik unterlegt.

Wer im neuen Jahr jeden Monat andere Einblicke in die Odter Vitus-Kirche bekommen möchte, der sollte sich den neuen Kalender des Fördervereins Patronat St. Vitus zulegen. In seiner achten Auflage stehen die adventliche Krippenbilder vor dem Josefsaltar der Kirche im Mittelpunkt. Seit dem Jahr 2006 bereichern die individuell gestalteten Szenen die Adventszeit — und zwar in jedem Jahr etwas anders. Der neue Kunstkalender für das Jahr 2017 kann ab sofort vor und nach den Gottesdiensten in der Kirche erworben werden, also sonntags ab 9.30 Uhr, dienstags ab 18 Uhr, mittwochs ab 9 Uhr und freitags ab 18.30 Uhr. Ebenso gibt es den Kalender zu den Öffnungszeiten der Vitusbücherei an der Johannes-Grimes-Straße 11, mittwochs von 17 bis 19, sowie in der Cafeteria des Oedter Seniorenzentrums.

Auf dem Spielplatz an der Ecke Weststraße/Zum Mühlenberg werden die Spielgeräte abgebaut. Das Grundstück gehört der neuapostolischen Kirche und diese hat den Pachtvertrag mit der Gemeinde zum Ende dieses Jahres gekündigt. Die Kirche möchte das Grundstück anderweitig nutzen. Im Frühjahr soll das etwas kleinere Grundstück an der Weststraße (vor den Hausnummern 11 bis 25) zum Spielen hergerichtet werden. Dort, wo bis vor einigen Jahren schon einmal ein Spielplatz war. Es werden dann eine Wippe, Doppelschaukel, Rutsche, ein Karussell, ein Federspiel und ein Balanciergerät aufgebaut. Da nicht für alle Geräte Platz ist, wandert der Kletterbaum in den Schwingbodenpark, eine Seilbahn auf den Spielplatz Amselstraße in Oedt.