Grefrath Ärger um Sportlerehrung

Zunächst sollten die Politiker von der Ehrung ausgeladen werden. Nach einem Machtwort von Bürgermeister Lommetz rudert der Gemeindesportverband zurück.

Grefrath. Die Stimmung im Grefrather Sportbereich ist alles andere als gut. Wie angespannt die Lage ist, zeigte sich nun im Zuge der Einladungen zur Sportlerehrung, bei der am 28. April verdiente Sportler in der Albert-Mooren-Halle ausgezeichnet werden sollen. Wegen der Querelen rund um die Sportstättengebühren, die Mitte März vom Rat beschlossen wurden, hatte sich der Gemeindesportverband entschlossen, keine Parteivertreter zu der Ehrung einzuladen. Das hatte Herbert Kättner, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes, den Fraktionen in der Sitzung des Sportausschusses mitgeteilt. Das führte zu massiver Kritik seitens der Parteivertreter — und des Bürgermeisters.

In einem Schreiben kritisierte Manfred Lommetz (parteilos) die Entscheidung, die die Personen brüskiere, die sich über Jahre ehrenamtlich darum bemühten, den Sportbetrieb in der Gemeinde aufrechtzuerhalten. Die ehrenamtlichen Ratsleute müssten auch unpopuläre Entscheidungen zum Wohle der Allgemeinheit treffen. Lommetz bat darum, die Entscheidung zu überdenken, weil er sonst aus Solidaritätsgründen selbst nicht an der Ehrung teilnehmen werde.

In der Jahreshauptversammlung des Gemeindesportverbandes am Dienstagabend wurde das Thema daher auch noch einmal heftig diskutiert. „Die Sportlerehrung ist eine Veranstaltung der Gemeinde, die vom Gemeindesportverband durchgeführt wird“, fasst Kättner auf WZ-Anfrage das Ergebnis der Diskussion zusammen. Wenn der Bürgermeister also die Einladung der Politiker fordere, habe das so zu geschehen. „Ich werde nun noch einmal auf die Politiker zugehen“, so Kättner.

Bürgermeister Lommetz zeigte sich gestern erfreut über diese Entwicklung. Man müsse vernünftig miteinander umgehen und Lommetz hofft, dass man nun wieder zu kooperativen Verhältnissen zurückkehren könne.

Die Sportstättengebühren treten zum 1. Juli in Kraft. Auch wenn in der letzten Sitzung des Sportausschusses eine sogenannte Sportkonferenz keine Mehrheit fand, so wollen sich Politik und Gemeindesportverband doch noch einmal zu einer Gesprächsrunde zusammensetzen. „Der Gemeindesportverband begrüßt es, dass man miteinander redet“, so Kättner. Gerade in dieser angespannten Situation sei es wichtig, dass man miteinander statt übereinander rede.

Zentrale Kritikpunkte der Sportvereine an den Gebühren waren, dass diese zu hoch und sie nicht ausreichend mit den Vereinen besprochen worden seien. Zudem ärgern sich die Sportler, dass andere Vereine nicht auch für die Nutzung von gemeindeeigenen Gebäuden zur Kasse gebeten werden.

Die Querelen um die Sportstättengebühren hatten auch Einfluss auf die Vorstandswahl. Der zweite Vorsitzende Manfred Knipper (TuS Oedt) stand für den Posten nicht mehr zur Verfügung. Für ihn übernahm der bisherige Beisitzer Wolfgang Thyßen (Grefrather Eissport Club) nun für zwei Jahre das Amt.

Als weiterer Beisitzer schied Bernd Lommetz aus. Nach der Fusion der beiden Fußballvereine SuS Vinkrath und SV Grefrath zum SSV Grefrath ist mit Manfred Heinig noch ein Vertreter des Vereins als Beisitzer Mitglied des Vorstandes.

In der mit Vertretern von sechs der 28 Mitgliedsvereine schwach besuchten Versammlung konnten keine weiteren Kandidaten für die Beisitzerposten gefunden werden.