Aktionstag: Mädchen ganz unter sich

Unter dem Motto „Unter uns“ gab es Workshops für zwölf bis 18-Jährige. Zum vierten Mal hatten die Gleichstellungsstelle der Gemeinde, das Kreisjugendamt Viersen, die Hauptschule Grefrath und das Jugendzentrum Dingens zum Event nur für Mädchen eingeladen.

Grefrath. "Ein voller Erfolg. Es war ein sehr lebendiger Tag, aus dem die Mädchen gestärkt hervorgegangen sind." Dieses Fazit zieht Annemarie Quick, die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Grefrath, zum Mädchenaktionstag "Unter uns".

Zum vierten Mal hatten die Gleichstellungsstelle der Gemeinde, das Kreisjugendamt Viersen, die Hauptschule Grefrath und das Jugendzentrum "Dingens" zum Event nur für Mädchen eingeladen.

Rund 30Teilnehmerinnen, vornehmlich im Alter zwischen zwölf und 16Jahren, hatten sich in der Hauptschule eingefunden, um an den verschiedenen Workshops teilzunehmen.

Ein großer Erfolg war das Erstellen von Profilen fürs Internet. "Im Prinzip ist es nichts Schlimmes. Es ist wie ein Poesiealbum früher. Man möchte sich positiv darstellen, neue Freunde gewinnen. Das ist alles in Ordnung. Aber wie stellen wir uns positiv da und was wollen wir mitteilen? Das sind die Fragen", erklärte Silvia Buske vom Kreisjugendamt Viersen.

Schriftlich stellten die jungen Mädchen ihr Profil zusammen, wobei Fotos aus Katalogen benutzt und keine Nachnamen angegeben wurden. Als am Ende alle Profile an der Wand hingen, zeigten sich die Mädchen sehr zurückhaltend, diese der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Kommentare, wie "Die werden aber nicht herumgezeigt" waren zu hören. Die Bereitschaft, die Profile ins Internet zu setzen, war trotzdem da. "Den Mädchen ist nicht klar, was das Internet bedeutet. So haben sie eine Scheu, ihr Profil Fremden zu zeigen. Sie sind sich nicht bewusst, was es bedeutet, wenn sie Profile ins Internet stellen", bemerkte Quick. Man müsse zum Schutz von Kindern und Jugendlichen noch mehr Aufklärungsarbeit leisten.

Gut angenommen wurden die Angebote in Sachen Aidsberatung und Sexualaufklärung. Ein Werbefilm über Kondome entstand in gemeinsamer Arbeit. Zudem gestalteten die Teilnehmerinnen Entwürfe für Kondomverpackungen.

"Es ist wichtig, sich über Aids zu informieren, damit man sich später entsprechend schützen kann", sagte die zwölfjährige Veronika. Die Mädels unter sich gingen unbefangen an das Thema heran und so manches vertrauliche Gespräch fand in der lockeren Runde statt.

Der Renner bei den Workshops waren "Pimp my Handy", den Anja Semnet-Dammer vom Jugendzentrum "Dingens" anbot sowie die Typ- und Flirtberatung von Fachfrau Alicia Franiel. Vorzüge hervorheben und Nachteile in den Schatten stellen, sich selbst gefallen und selbstbewusst auftreten - das möchten schließlich alle Mädchen.