Liebfrauenschule: Freizeitraum wurde zerstört

Liebfrauenschüler beschädigen Möbel, Wände und Decken. Mit Billard-Queues wurden Löcher in die Rigips-Wände und die Decke gestochen. Der Billardtisch wurde aufgebrochen.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Der Freizeitraum der Oberstufe an der Liebfrauenschule wurde von Schülern mutwillig zerstört. Das bestätigte Rektor Lothar Josten auf Anfrage der Redaktion. "Ich war sehr schockiert." Die Möbel in dem Raum seien beschädigt worden. Mit Billard-Queues wurden Löcher in die Rigips-Wände und die Decke gestochen. Der Billardtisch wurde aufgebrochen.

"Solch ein Verhalten dulden wir überhaupt nicht", betont Josten. Die Schüler hätten entsprechende Strafen erhalten und würden den Schaden wiedergutmachen. Dazu gehörten soziale Dienste und das Renovieren des Zimmers. Die Beteiligten würden zudem einer Elterninitiative beim Aufschütten von Sand für ein Beachvolleyball-Feld helfen.

"Die Schüler sind eindrucksvoll zerknirscht und reuevoll", stellt Josten fest. Es habe sich um Jugendliche gehandelt, die sonst unauffällig seien. Er vermute, dass sich die Gruppenmitglieder gegenseitig hochgeschaukelt hatten, und es deshalb zu der umfangreichen Zerstörung kommen konnte. Es handele sich um einen Ausnahmefall.

"Mit absichtlichem Vandalismus haben wir momentan nichts zu tun", erklärt Elisabeth Ponzelar-Warter, Leiterin des Werner-Jaeger-Gymnasiums mit 920 Schülern in Lobberich. Es gebe eher Abnutzungserscheinungen, da die Schule überbelegt sei und es passierten Missgeschicke. Hin und wieder werde eine Tafel zu heftig zugeklappt oder Fahrräder kippten um. "Das kann in zwei Jahren wieder anders aussehen."

Am Thomaeum mit 1023 Schülern komme Vandalismus derzeit eher selten vor, sagt Leiter Edmund Kaum. Vor zwei Jahren habe man massive Probleme mit Sprühern gehabt, dies habe sich mittlerweile aber erledigt. Schmierereien und Löcher in Tischen seien derzeit ein Ärgernis.

Zwar sei direkt nach der Montage das neue, 1000 Euro teure, Schul-Schild gestohlen worden, man könne aber nicht unterstellen, dass eigene Schüler dafür verantwortlich waren.

"Wir leben nicht in einer heilen Welt", meint Uwe Hötter, Rektor der Erich Kästner Realschule in Kempen mit 973 Schülern. Es gingen ab und zu im Eifer des Gefechts schon mal Glasscheiben entzwei.

Außerdem hätten Schüler in der Vergangenheit die Toiletten mit Papier verstopft "Wir haben eine sehr hohe Aufklärungsquote, da sich die Verursacher meistens selbst melden."

"Wir haben ein braves Publikum", so Winfried Spanaus, kommissarischer Schulleiter des Luise-von-Duesburg-Gymnasiums Kempen. Vandalismus käme selten vor. "Es geht mal ein Volleyball kaputt, und an Halloween sind Fensterscheiben mit Eiern beworfen worden."