Grefrath „Aladdin“ begeistert Zuschauer
Mit dem Musical nahm Bartkowiak Abschied vom Schul-Theater.
Oedt. Die Mooren-Halle wird durch die Viertklässler der Grundschule Grefrath zum zauberhaften Agrabah. Bevor es in die arabische Stadt geht, wird es zunächst düster. Eine dunkle Höhle reißt ihren Mund auf, und die Augen flackern rot. Sie will nur einem „ungeschliffenen Diamanten“ den Eintritt gestatten. Denn in ihr warten große Schätze und eine geheimnisvolle Wunderlampe.
Der gierige Großwesir Dschafar (Nesim Kassas) und sein Papagei Jago (Thilo Möller) sind es jedenfalls nicht. Sie finden aber im quirligen Markttreiben von Agrabah den Straßenjungen Aladdin (Moritz Maier), der die Anforderungen der Höhle erfüllt. Aladdin geht zusammen mit seinem Affen Abu (Richard Harmes) hinein, findet die Wunderlampe und befreit einen Dschinni (Carla Nothen), der ihm drei Wünsche gewährt.
Der Flaschengeist soll dem Straßenjungen helfen, die Liebe der schönen Prinzessin Jasmin (Charlotte Konnen) zu gewinnen. Deren Vater, der Sultan (Louis Beurskens), macht sich große Sorgen, ob seine Tochter noch einen Mann findet. Mit von der Partie ist auch der schweigsame fliegende Teppich (Julia Schramm).
Die mehr als 400 Zuschauer in der Nachmittagsvorstellung von „Aladdin“ sind vom Spiel der Kinder schwer begeistert. Am Vormittag hatten Schüler aus Grefrath und Oedt das Stück sehen können.
Textsicher und mit viel Freude bringen die Kinder ihre Figuren auf die Bühne. Liebenswert ist Aladdin — mal herzlich, mal störrisch die schöne Jasmin. Herrlich böse zeigt Nesim Kassas seinen Dschafar, frech und schlagfertig Carla Nothen den Dschinni. Zum stimmigen Gesamtbild tragen auch die vielen Wachen und Agrabah-Bewohner bei, die in verschiedenen Rollen mit Tanz das Stück bereichern — wie die tollen Kostüme und das Bühnenbild. Darum hatten sich die Eltern der Schüler gekümmert.
Mehr als ein Jahr hatten die 20 Grundschüler unter der Regie von Grefraths Theaterexpertin Magdalena Bartkowiak und Regieassistent Julian Göbel für das Stück geprobt. „Was die Kinder hier auf der Bühne leisten, kann sich keiner vorstellen“, lobt die Regisseurin.
Im Vorfeld waren einige Lieder im Tonstudio von Uli Biniasch in Oedt eingesungen worden. Die Aufnahmen unterstützen dann die Schauspieler auf der Bühne. Und damit die noch winterblassen Jungen und Mädchen aussehen, als ob sie aus dem Orient kommen, wurden sie mit einer haltbaren braunen Farbe eingesprüht.
Nach 20 Jahren als Chefin der Grundschul-Theater-AG verabschiedet sich Bartkowiak. „Man wird älter, hat eigene Enkelkinder“, erklärt sie dem Publikum. Wie viel Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein die Kinder auf der Bühne zeigen, hat so manche Zuschauer überrascht. Daher wünscht sich Bartkowiak „nicht so viel Mathe, nicht so viel Deutsch, sondern in der Grundschule das Fach Theater“. Mit dem Jugendtheater will Bartkowiak aber weitermachen.