Vinkrath Vinkrather Narren zeigen sich farbenfroh

Vinkrath · Lokomotiven, Dschungelbewohner und waschechte Piraten mischten sich in den Kinderzug.

Schon die jüngsten Vinkrather haben Karneval im Blut. Diese beiden Vogelscheuchen hatten Spaß an dem bunten Treiben.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

. Fünf Grad kalt, leichter Regen, aber Windstille: Der Kinderzug Vinkrath konnte am Rosenmontag wie geplant ab 11.11 Uhr ziehen. Die Beteiligung war groß, die Begeisterung auch. Dass drei Großwagen weniger dabei waren als vor zwei Jahren, fiel gar nicht auf. Dazu gab es reichlich Kamelle.

Mit zehn Großwagen, etlichen kleineren Wagen und zahlreichen Fußgruppen konnte sich der Kinderzug sehen lassen. Die Vielfalt war enorm: Es zogen alte Schiffe und Lokomotiven mit, ein Dschungel war dabei, Akzente setzte aber auch die Landwirtschaft. Bei der Katholischen Landjugendbewegung Hinsbeck lautete das Motto „Milch, Gemüse, Blumen, Mais – alles braucht nen fairen Preis“. Die Gruppen hatten bisweilen bizarre Namen wie „Interessengemeinschaft Alkohol und Sülz“. Vor 22 Jahren waren sie zum ersten Mal als Mexikaner mitmarschiert, jetzt hatten sie die alten Kostüme hervorgekramt. Wegen Nachwuchsmangels wird es wohl die letzte Beteiligung an einem Karnevalszug gewesen sein.

Auf diesen Tag hat sich das Kinderprinzenpaar lange gefreut: Mit vollen Händen warf es Kamelle vom Zugwagen.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Der Turnverein Lobberich
kam mit Nebelmaschinen

Jürgen Lenzen trat als Zirkusdirektor auf. Er kam vom „Circus Tetendonkalli“, hinter der sich die Straßengemeinschaft vom Tetendonk verbarg. Neben lauter Musik fielen die vielen Nebelmaschinen auf. Der Turnverein Lobberich war mit einem Piratenschiff nach Vink­rath gekommen, die Totenkopfflagge flößte Respekt ein. Das Motto: „Rette sich, wer kann – wir lääje an“. Das Schiff spuckte nicht nur Nebel aus, sondern auch Seifenblasen.

Im Mittelpunkt stand natürlich das Kinderprinzenpaar Zoé und Jens. „Meine Tochter ist sehr aufgeregt“, sagte Prinzessinnen-Mutter Saskia Heifelds. „Meinem Sohn ging es nicht anders“, berichtete Sandra Trienikens, Mutter des Prinzen. Gezogen wurde der Wagen von dem jungen Prinzenpaar von dem Eicher-Oldtimertraktor, den Bauer Hans-Josef Drießen zur Verfügung gestellt hatte. Beim „Freundeskreis Landlust“ fuhren mehr als 50 Narren in Schottenkostümen auf der tollen alten Burg mit. Mit ihrem Credo „Ohne uns Bauern gäbe es nur Fußgruppen“ lagen sie aber völlig falsch: Ein Zugfahrzeug war ein Lkw einer Fahrschule, und der kleine Wagen der Antonius-Bruderschaft, die auf ihren Bundesköniginnentag im Mai aufmerksam machte, wurde von einem Smart gezogen.

Kevin und Johannes Büssen hatten die Zugleitung übernommen. Sie und die Ordner achteten darauf, dass niemand unter die Räder kam. Das wäre schade gewesen, denn die meisten Narren wollten nach dem Zug im Festzelt an der Dorfstraße noch ausgelassen weiter ­feiern. barni