Appell zu mehr Sauberkeit an Kempens Hundehalter

Mit einer neuen Broschüre wirbt die Stadt für mehr Sauberkeit in Kempens Grünanlagen.

Kempen. Zugegeben, diese Vorstellung ist ziemlich unappetitlich. Aber sie verdeutlicht das Problem: Zusammen schaffen es alle Kempener Hunde auf rund eine Tonne Kot am Tag. Das ist in etwa so viel, wie ein Kleinwagen auf die Waage bringt.

Verantwortlich sind dafür die 2400 gemeldeten Hunde in der Stadt. Dass sie mal müssen, lässt sich nicht verhindern. Dass andere allerdings in ihre Häufchen treten, will die Stadt nicht länger hinnehmen.

Eine neue Broschüre soll Hundehalter dazu auffordern, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einzusammeln. In den kommenden ein bis zwei Wochen sollen die Flyer an die Haushalte der Besitzer verschickt werden.

Doch der Erste Beigeordnete, Hans Ferber, relativiert: „Das Problem ist zwar da, aber nicht so eklatant. Viele sammeln den Kot ihrer Hunde schon ein.“

Deshalb hat die Verwaltung sich auch für die günstigere Variante der Prospekte entschieden. Sie sollen an das Gewissen der Halter appellieren. Alternativ wurde die Einrichtung von sogenannten Entsorgungsstationen diskutiert. Also Mülleimer mit einem Fach, in dem kostenlose Tüten zum Aufsammeln liegen.

„Wir bräuchten zehn bis 15 Standorte, von denen einer bis zu 4000 Euro kostet“, sagt Ferber. Zu teuer für relativ wenig „illegale“ Häufchen. „Da wäre es nicht angemessen, solch eine Summe zu investieren“, sagt Ferber.

Vier bis fünf Mal mussten Halter für den liegen gelassenen Kot ihrer Tiere im vergangenen Jahr zahlen. „Oft bleibt es bei einer Ermahnung, wenn die Personen einsichtig sind“, sagt Ulrich Eckerleben, Leiter des Ordnungsamtes. Aber generell sei es schwierig, die Verantwortlichen zu schnappen. Meist sei es wohl reiner Zufall.

Wenn es von anderen Bürgern zu Beschwerden kommt, dann geht es nach Angaben der Verwaltung meist um Häufchen am Brahmsweg und am Liebespfad. Auch im Bürgerwäldchen am Hagelkreuz-Viertel und im St.Huberter Kendelpark nehmen es Hundebesitzer oft nicht so genau mit der Kot-Entsorgung. Bei der Stadt sind Plastik-Tüten für diesen Zweck mittlerweile kostenlos erhältlich.