Kempen Auch Bügeln kann ein Geschenk sein

Was soll man bloß den Freunden zu Weihnachten kaufen? Leuchtende Augen sind auch ohne (viel) Geld möglich.

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Kreis Viersen. Alle Jahre stellt sich die Frage: Welche Geschenke sollen es sein für alle guten Seelen um einen herum? Für Familie. Für Freunde. Und für die, die man immer schon einmal mit einer Kleinigkeit beschenken wollte. Mangelt es an Ideen? Oder gehen die Präsente zu sehr ins Geld? Wir legen Ihnen jetzt ein paar Vorschläge auf den Tisch, die nicht viel kosten, aber Freude bereiten können.

Schenken Sie eine Dose mit Einwurfschlitz, die sich gut abschließen lässt. Sie können sie auch mit Kette und Schloss verschließen und den Schlüssel einstecken. Versenken Sie ein kleines Startkapital und verabreden Sie mit der oder dem Beschenkten, dass er oder sie monatlich einen Fünf- oder Zehn-Euro-Schein in die Dose wirft. Sie tun dasselbe zu Hause auch. In einem Jahr werden die Dosen dann geöffnet und das Angesparte wird bei einem gemeinsamen Tagesausflug ohne Reue „verprasst“. Ziel, Anfahrt und Programmpunkte bereiten Sie vor.

Sie haben gehört, dass jemand eine Reise gebucht hat, auf die er sich schon lange freut? Dann legen Sie doch einige individuell abgestimmte Tipps zu Land und Leuten, Essen und Sehenswürdigkeiten auf den Gabentisch. Je intensiver Sie recherchieren, desto außergewöhnlicher werden Ihre Tipps sein — jenseits der bekannten Touristenpfade. Investieren Sie die Zeit, die der Beschenkte oft nicht hat. Und schnüren Sie einen ganz persönlichen Reiseführer.

Sie basteln gern? Dann wecken Sie wahren Weihnachtsfans doch das Fest haltbar ein. Bestücken Sie ein Weckglas mit Tannenzapfen, kleinen Kugeln, gebundenen Fichtennadeln, einem Glanzbild oder mit einer Zimtstange. Wenn Sie alles gut am Glas anheften, können Sie auch etwas weißen Kunstschnee hinzufügen. Deckel drauf, gut verschließen und fertig ist Weihnachten im Weckglas. Wenn man es schüttelt, schneit es darin auch wie in einer Schneekugel.

Sie haben den tollen Film aus Frankreich, der im Sommer angelaufen war, im Kino verpasst? Sie wollen unbedingt noch mal „Frühstück bei Tiffany“ mit Freundinnen sehen? Oder „Herr der Ringe“ mit den Kumpels anschauen? Dann laden Sie zum Film-Nachmittag oder -Abend ein. In der hektischen Vorweihnachtszeit kann es gern auch nur ein 100-Minuten-Stelldichein sein ein. Baumkuchen oder Nussecken zu „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sind eine wunderbare Entspannungsinsel im Trubel.

Sie bügeln durchaus gern und ihre Freunde hassen es? Dann stellen Sie doch einen „Ich nehme dir einen Korb Bügelwäsche ab“-Gutschein aus, wenn Sie merken, dass der Haushalts-Stressfaktor im anderen Haushalt hoch ist. Solche Alltagserleichterungsgesten gibt es viele. Passen Sie sie individuell an. Dann wird jemand vor Freude strahlen. Vielleicht ist es ja die Weihnachtstischdecke, die noch gemangelt werden muss.

Küchenstühle, die ihre besten Zeiten am Tisch hinter sich haben, können ein ideales Geschenk für Gartenfreunde werden. Auf Trödelmärkten findet man immer mal wieder so ein Exemplar. Das Holz anschleifen und streichen, die Sitzfläche lösen. Kaninchendraht stattdessen einziehen und mit einem Stück hie und da gelochter Folie belegen, damit sich keine Staunässe bildet. Darauf können Sie Moos legen oder flache, wurzelkurze Bodendecker und mittendrin als Deko eine Weihnachtskugel. Das wird ein Hingucker auf der Terrasse.

Fotobücher sind der Renner. Aber in der Vorweihnachtszeit fehlt oft die Zeit, sich darum zu kümmern. Warum stöbern Sie nicht einmal in ihren Bilderordnern, gerne auch in denen, in die Sie schon lange nicht mehr geschaut haben, und wählen ein bestimmtes Foto aus, das Sie und den Menschen, den sie beschenken wollen, an einen tollen Tag, ein tolles Fest oder einen besonders großen Erfolg erinnert. Lassen Sie einfach einen Ausdruck machen und geben Sie dem Foto einen Rahmen und einen Anhänger mit „Das müssen wir wiederholen“ oder „Daran denke ich gerne zurück“ oder „Weißt Du noch? Ich hab noch mehr Bilder. . . “

Sie sind spontan? Und Ihr Gegenüber, dem Sie eine Freude machen wollen, auch? Dann rufen Sie an, erbitten vier, fünf Stunden Zeit am Stück, machen sofort einen Termin aus, geben Kleidungshinweise (warme Jacke, festes Schuhwerk) und stehen dann zum vereinbarten Treffen vor der Tür. Verraten Sie nicht vorher, wohin es geht. Bei gutem Wetter in die Eifel, zwei Stunden wandern. Bei schlechtem Wetter nach Bonn ins Museum oder in ein Städtchen. Lassen Sie den Beschenkten ruhig so lange es geht im Ungewissen. Und hören sich seine Mutmaßungen an. Sie werden eine schöne Zeit miteinander verbringen — abseits des Alltagstrotts.

Für leidenschaftliche Bäcker hat ein Familienbetrieb in Franken eine Geschenkidee. Familie Seifert aus Unternesselbach bei Neustadt an der Aisch hat ein Hilfsgerät zur Weihnachtszeit entwickelt — die Lebkuchenglocke. Sieht aus wie ein großer flacher runder Stempel aus Holz, alles Einzelstücke, je nach Durchmesser unter 15 Euro. Mit der Glocke kann man leicht selber Lebkuchen machen. Die Glocke befüllen, Teil abstreichen, Oblate andrücken, Stempeloberteil drehen und auf das Blech kippen.

Zum Schluss noch eine besonders schöne Idee, die Ihrem Geschenk eine sehr persönliche Note verleiht — ein Anhänger, der wie eine persönliche Visitenkarte gestaltet wird. Schreiben Sie doch statt des Namens auf das Kärtchen einen speziellen Gruß: „für die, die immer die Ruhe bewahrt“ oder „für den, der immer lacht“. Ihnen wird schon das Richtige einfallen.