Bau-Ausschuss: Neues Gutachten für die Straße "An der Floeth"

Die Anwohner der Oedter Straße protestieren gegen eine Sanierung und den Ausbau mit Pflastersteinen. Bürgermeister Manfred Lommetz vermittelt.

Oedt. Heftiges Kopfschütteln am Montagabend im Bau-Ausschuss: „Ich halt das nicht mehr aus“, stöhnte Bauamtsleiter Michael Räppel. Diskussionen, Vorwürfe der anwesenden Bürger und eine Sitzungsunterbrechung sorgten für Durcheinander im Rathaus Oedt.

Anlass war die anstehende Entscheidung über die Sanierung der Straße An der Floeth. Die Vergabe der Ingenieur-Leistungen sollte eigentlich nicht-öffentlich beschlossen werden. Stattdessen soll zunächst ein neues Gutachten über den Straßenzustand her.

„Beruhigen Sie sich doch, ich bin ja auch noch relativ ruhig“, mahnte Ausschuss-Vorsitzender Claus Möncks (CDU) die erregten Anwohner der Floeth. Die hatten in der Fragestunde zu Sitzungsbeginn mehr Transparenz von Politik und Verwaltung sowie eine Bürgerbeteiligung bei den Sanierungsmaßnahmen gefordert. Doch dafür hätte sich erst mal der Ausschuss einig sein müssen.

Der Knackpunkt: Seit mehr als zwei Jahren wird über die Sanierung des Kanals in der Straße am Rande von Oedt gestritten. Hinterher möchte das Bauamt die Straße komplett verkehrsberuhigt sanieren, am liebsten mit Pflastersteinen. Kosten: rund 250 000 Euro. Davon müsste jeder Anlieger mindestens 4000 Euro tragen. Im Ausschuss jedoch gibt es dazu unterschiedliche Ansichten. So will die SPD die Straßendecke nur reparieren lassen.

Die Bürger äußerten sich in der Sitzungsunterbrechung, die Möncks anberaumt hatte: „Wir wollen den Charakter der Straße erhalten und nicht mehr Geld ausgeben als erforderlich“, meinte Anwohner Rolf Brandt. Die Straßendecke sei okay und könne nach den Kanalarbeiten repariert werden. Dem widersprach Räppel: Ein Gutachten belege, dass die Straße komplett saniert werden müsse.

Das reichte CDU und SPD nicht, wie Möncks zusammenfasste: „Wir sind für ein neues, neutrales Gutachten.“ Und zwar trotz der Kosten von rund 2000 Euro. Schließlich schlug der parteilose Bürgermeister Manfred Lommetz vor: „Ich erkläre mich bereit, einen neutralen Gutachter zu finden.“ Was mit der Mehrheit von CDU und SPD beschlossen wurde.