Bauausschuss: Sportvereine sollen für mehr Strom zahlen
Alle Fraktionen wollen die Klubs bei höherem Energieverbrauch an den Kosten beteiligen.
Grefrath. Geht es den Vereinen an den Geldbeutel? „Wir sollten noch mal darüber nachdenken, ob wir sie nicht deckeln können“, sagte Reiner Wolff (FDP) am Montagabend im Bauausschuss. Denn bisher trägt die Gemeinde die Energiekosten in Einrichtungen der Sportvereine. Einsparen ließe sich, „indem wir die Mitglieder bei Mehrverbrauch an den Kosten beteiligen“, schlug Wolff vor — und alle Fraktionen stimmten zu.
Zunächst ging alles glatt: Beim „Energiebericht gemeindeeigener Gebäude für das Jahr 2010“ stellte der Ausschuss keine besonderen Veränderungen und Mehrkosten fest. Nur beim Schulzentrum Oedt fiel der Mehrverbrauch von je 200 Kubikmetern Wasser und Abwasser auf. „Keine Erklärung“ habe er dafür, sagte Bauamtsleiter Michael Räppel. Als das Thema längst gegessen schien, wiederholte Wolff seinen Vorstoß, den er „schon vor einem Jahr zur Sprache gebracht“ hatte.
„Stimmt, ein Jahr lang ist nichts passiert“, sagte auch Hans-Joachim Monhoff (SPD). Es dürfe nicht sein, „dass wir den Mitgliedern der Vereine Türe und Tore öffnen“, ohne sie zum Energiesparen anzuhalten. Einig war sich der Ausschuss, dass es in Grefrath zwar eine gute Tradition sei, für die Sportvereine die Kosten für Strom, Wasser und Heizung zu übernehmen. Wolff: „Aber das heißt nicht, dass wir steigende Kosten mit übernehmen.“
Abwiegeln wollte Räppel: „Dann müssten wir ja alle Pachtverträge andern!“ Was Wolff nicht gelten ließ: „Das mache ich gerne für Sie.“ Vertragsänderungen seien allerdings Sache des Rates, erklärte Räppel.
Schließlich machten sich neben der SPD auch CDU und Grüne den FDP-Antrag zu Eigen. Nun berät auf Vorschlag Monhoffs ein Arbeitskreis, ob und wie Sportvereine bei höherem Energieverbrauch zur Kasse gebeten werden können.