Beim Abwasser steigen die Preise
Bestattungen auf dem Friedhof werden teurer und die Müllabfuhr neu berechnet. Kämmerer Wolfgang Rive findet Vergleiche zum Vorjahr unfair.
Grefrath. Die Antwort ist eindeutig mehrdeutig: „Ja und nein“, meint Grefraths Kämmerer Wolfgang Rive auf die Frage, ob das neue Jahr für die Grefrather teurer als 2010 werde. „Manche Gebühren steigen, andere nicht, aber auf jeden Fall verdient die Gemeinde Grefrath am Gebührenhaushalt überhaupt nichts“, stellt Rive klar. Und nennt als typisches Beispiel „die Abwassergebühren, bei denen eine Steigerung erfolgen muss“.
Während für die Abwassergebühren 2010 noch ein Vorjahres-Überschuss verrechnet werden konnte, sei das für 2011 nicht der Fall. Rives Erklärung: „Zuständig sind die Boden- und Gewässerverbände, die gestiegene Kosten weitergeben.“ Und zwar an die Gemeinde — und die an ihre Bürger. Nachdem beispielsweise der Niersverband die Schmutzwassergebühr angehoben habe, müssten so genannte Normaleinleiter 9 Cent pro Kubikmeter mehr bezahlen: 2,87 Euro.
Ganz anders sieht’s bei den Gebühren für die Müllabfuhr aus: „Da kann man gar nicht sagen, das wird teurer oder nicht, weil ein Vergleich zum Vorjahr unfair wäre“, meint Rive.
Denn statt wie bisher nach der Personenzahl im Haushalt, wird nun die Grundgebühr nach der Größe der Abfallgefäße berechnet. Eine komplizierte Angelegenheit: Die eine Tonne kostet mehr, die andere weniger — aber die so genannte Leistungsgebühr für die Müllabfuhr steigt um fast ein Drittel. Und für den kleinen Haushalt mit einer oder mit zwei Personen — diesen Vergleich nennt Rive dann doch — werde es dadurch „sicherlich teurer“.
Nichts zahlen müssen die Grefrather weiterhin für die Straßenreinigung, dafür sind sie bekanntlich selbst zuständig: „Das ist Sache der Grundstückseigentümer“, so Rive. Sache der Gemeinde hingegen ist es, wenn ein Bürger stirbt: „Die Bestattungsgebühren steigen an, aber nur um ein bis anderthalb Prozent.“ Immerhin hat der Kämmerer bei der Frage nach Gebührenerhöhungen zumindest ein eindeutiges „Nein!“ als Antwort: „Keine Erhöhung der Hundesteuer.“