Breyell: Ihr 100-jähriges Bestehen feiert die Firma Heinrich Klumpen Söhne

Die Firma Heinrich Klumpen Söhne stellt seit 100 Jahren Sicherheitsschuhe her.

Breyell. Erst wurde fleißig im Archiv gewälzt und recherchiert - dann stand fest: Am Freitag, 26.September 2008, feiert die Firma Heinrich Klumpen Söhne (HKS) 100-jähriges Bestehen.

Das Problem: Aus der Gründungszeit lassen sich keine verbindlichen Dokumente finden. Doch es gibt einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 1958, in dem geschrieben steht, dass Klumpen damals 50-jähriges Bestehen feierte. "Und deshalb begehen wir in diesem September unser 100-Jähriges", sagt Johannes Klumpen nicht ohne Stolz.

Der 54-Jährige ist Enkel des Firmengründers und gemeinsam mit Vetter Reinhard(56) Geschäftsführer des Unternehmens, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann.

Schuhmachermeister Heinrich Klumpen begann 1908, mit zwei Brüdern und einem Gesellen, serienmäßig Arbeitsschuhe herzustellen. Damals wie heute in den Räumen am Natt18 in Breyell. "Das ursprüngliche Gebäude ist noch vorhanden", sagt Reinhard Klumpen und deutet auf das rote Backsteingebäude neben dem Eingang. "Von dort aus wurde es stetig erweitert."

Die vier Söhne des Firmengründers blieben der Familientradition treu. 1936 folgte die Eintragung des Namens Heinrich Klumpen Söhne ins Handelsregister. Die Firma wuchs: 1950 fertigte man mit etwa 50Mitarbeitern knapp 500 Arbeitsschuhe am Tag. Heute sind es 80 Mitarbeiter und 1500 Paar Schuhe täglich. Auch die Geschäftsführung hat gewechselt.

1982 übernahm die dritte Generation das Unternehmen: Reinhard und Johannes Klumpen teilen sich seitdem die Aufgaben.

In 100Jahren hat sich aber noch mehr geändert. "Der Einsatz von Sicherheitsschuhen ist vielfältiger geworden", sagt Reinhard Klumpen. Waren es früher oft Bergleute, die ein stabiles Schuhwerk tragen mussten, sind es heute auch beispielsweise Verkäufer in einem Elektromarkt.

"Unsere Schuhe sind bequemer, modischer und sportlicher geworden", sagt der 56-Jährige. So sieht man ihnen kaum noch an, dass es sich um Sicherheitsschuhe handelt. "Trotzdem erfüllt jeder Schuh höchste qualitative und technische Standards."

Kann man Johannes Klumpens Aussage Glauben schenken, hat er jedes neue Modell zur Probe getragen. "Nur die Frauenschuhe nicht - da passen meine Füße einfach nicht rein", sagt er und lacht.

Doch nicht nur das Aussehen, auch die Produktion hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. "Ein Teil der Arbeiten wird in Ländern wie Indien oder Brasilien erledigt", sagt Johannes Klumpen. Anders sei die Herstellung nicht mehr zu finanzieren.

Wie sieht die Zukunft bei HKS aus: Wird die vierte Generation das Geschäft eines Tages übernehmen? "Es wäre schön, wenn es so wäre", sagt Reinhard Klumpen. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht - trotzdem steht für Johannes Klumpen fest: "Wir wollen auch in Zukunft Spuren hinterlassen."