Kempen/Kreis Viersen. Das Innovationsforum Niederrhein wird 20 Jahre alt. 20 Jahre Verein für Neuheiten

Kempen/Kreis Viersen · Im Jahr 1998 wurde das Innovationsforum Niederrhein ins Leben gerufen. Die Initiative ging vom TZN aus.

Außenansich TZN in Kempen

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Dass sie eines Tages auf 20 Jahre werden zurückblicken können, hätten die Initiatoren des Innovationsforums Niederrhein im Gründungsjahr 1998 niemals gedacht. Am 5. Dezember wird der runde „Geburtstag“ in Kempen gefeiert (siehe Info-Kasten), und zwar unter dem Motto: „Innovationen am Niederrhein – Ist der Erfolg planbar?“

Der gemeinnützige Verein wurde damals auf Initiative des Technologiezentrums Niederrhein (TZN) ins Leben gerufen und startete als Teil der Fördermaßnahme „Innovationsstimulierung der deutschen Wirtschaft“ durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. „Wir waren damals dabei, weil wir als TZN zwei Themen fachlich ausfüllen wollen: Gründung und Technologie“, sagt Karlheinz Pohl, Mitarbeiter des TZN, zweiter Vorsitzender des Vereins und Mann der ersten Stunde. Um den Bereich Innovation habe sich seinerzeit in der Region keiner so richtig gekümmert. Also sei vom TZN der Anstoß zur Vereinsgründung erfolgt. Auf der Suche nach Mitgliedern wurde man sowohl bei Unternehmen als auch in den Reihen von Privatpersonen, die erfinderisch tätig sind, fündig.

Die rund 80 Mitglieder kommen aus der gesamten Region

Rund 80 Mitglieder zählt das Innovationsforum heute. Sie kommen aus dem Kreis Viersen, aber auch aus Krefeld, Mönchengladbach und anderen Städten der Region. Im Jahr 2008 war eine Umstellung auf die neue Förderinitiative „SIGNO“ (Schutz von Ideen für die gewerbliche Nutzung) erfolgt. Nach Auslaufen der Unterstützung Ende 2011 wird der Verein ohne staatliche Zuwendungen geführt. Die Mitglieder zahlen Beiträge, hinzu kommt finanzielle Unterstützung aus der Wirtschaft. Pohl spricht von einer „finanziell gesunden Basis“. Vorsitzender ist der Kempener Erich Rogel vom Institut für wirtschaftliche Fertigung und Qualitätsmanagement (IwF), im Vorstand sitzen zudem unter anderem Unternehmer und Berater aus Kaarst, Willich oder Neuss. Auch die IHK Mittlerer Niederrhein ist vertreten.

Das Innovationsforum Niederrhein steht laut Karlheinz Pohl, selbst Unternehmensberater für Innovation, Technologie-Transfer und Existenzgründung, in erster Linie für Informationsvermittlung, Austausch und Beratung. Zirka acht Vorstellungen werden jährlich angeboten, in denen es um Themen wie Design-Schutz oder die Problematik der Nutzung sogenannter Open-Source-Software geht. Die Teilnehmer sollen nicht nur den geladenen Experten lauschen. „Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht“, betont Pohl. Regelmäßig findet eine Erfinder- und Patentberatungen durch drei Patentanwälte statt, die sich abwechseln. Diese kostenfreie Möglichkeit nutzen rund 30 Teilnehmer pro Jahr, die zum Teil sogar aus Köln kommen.

Ein Problem: Leute aus der Wirtschaft hätten immer weniger Zeit, Angebote des Innovationsforums wahrzunehmen, beklagt der Vize-Vorsitzende. Schuld ist demnach ausgerechnet die gute Konjunktur. „Dabei sollte man sich gerade dann mit Innovationen befassen“, findet Karlheinz Pohl.