Grefrath Die Eisheiligen lieben Currywurst
Viel Bewegung auf glatter Fläche macht hungrig und durstig. Das weiß niemand besser als Stadion-Mitarbeiterin Annette Menzen.
Grefrath. Die drei Eisheiligen kommen immer mittwochs. „Erst geht es aufs Eis und wenn sie reinkommen, dann müssen Bier und Currywurst bereit stehen.“ Annette Menzen kennt ihre Stammkunden — drei davon sind die „Eisheiligen“ und ihre Wünsche. Seit 34 Jahren kümmert sich die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau als Gastronomieleiterin (siehe Kasten) um die Pistenbar und das Panorama-restaurant im Grefrather Eisstadion, in denen insgesamt 550 Menschen Platz haben.
Die Pistenbar hat noch den Charme der 70er Jahre und erinnert an die zünftigen Hütten in Skigebieten. Das Holz hält einiges aus, zeigt nicht nur Spuren der Zeit, sondern auch die von Kufen. Denn im Gegensatz zum Panaroma-Restaurant eine Etage höher dürfen hier die Eisläufer mit ihrem scharfen Schuhwerk rein. Im Restaurant gibt es Schoner für die Kufen. „Wir arbeiten zwar regelmäßig die Fußstützen auf oder ersetzen sie, aber Gebrauchsspuren gibt es schon“, sagt Eisstadion-Geschäftsführer Bernd Schoenmackers.
„Wir haben die längste Theke einer Eishallen-Bar in NRW“, ist sich Menzen sicher. Und Schoenmackers schreitet im WZ-Gespräch die Front des Holz-Us ab. „Das sind wohl 30 Meter“, schätzt er danach. An diesen 30 Metern gibt es oft dichtes Gedränge. Beispielsweise wenn Eis-Disco ist und die jungen Leute eine der vier Slush-Eis-Sorten schlecken wollen. Seit vielen Jahren eine beliebte Abkühlung nach schweißtreibender Bewegung auf dem Eis.
Ebenfalls unter die Kategorie „lecker und seit langem bewährt“ fällt die Currywurst, so Veranstaltungsfachwirt Jan Lankes. Er hat sich verordnet, im Dienst die Pistenbar als Nahrungsquelle zu meiden: „Sonst würde ich bald nicht mehr hier auf die Bank passen.“ Doch hin und wieder kann er sich der Currywurst nicht entziehen, wie auch Bernd Schoenmackers.
Denn da ist der Geschmackssinn der Männer gefragt. „Frau Menzen lässt uns ab und zu Wurst und Soße unterschiedlicher Lieferanten probieren. Wir schmecken jedes Mal unsere heraus“, ist der Geschäftsführer stolz. Vor allem da die Soße vom Eisstadion-Team — bei Hochbetrieb können es bis zu 40 Leute sein — durch einige „geheime“ Zutaten aufgepeppt wird.
Die Karte der Pistenbar weist typische Imbiss-Speisen auf. Dazu Besonderheiten wie Nuggetbrötchen. „Das wünschen sich die jungen Leute. Und wenn es oft genug bestellt wird, dann landet es auch auf der Karte.“ Annette Menzen weiß, wie man sich in die Herzen der Kunden kocht. Auch in die von niederländischen Schülern.
Wenn beispielsweise über den Tag verteilt 1000 von ihnen im Eisstadion einfallen. Schoenmackers hat schon beobachtet, dass bei Öffnung der Türen der Ansturm zunächst in der Pistenbar zu Fritten und Frikandel erfolgt. Er selbst trinkt morgens Kakao und nachmittags italienischen Capucchino: „Einfach nur lecker.“
In der Bar gönnen sich nicht nur Eisläufer eine Erfrischung oder Stärkung. Eltern warten dort, bis sich der Nachwuchs ausreichend auf dem Eis ausgetobt hat. Vereine und Firmen mieten Plätze für ihre Weihnachtsfeier und Kinder feiern ihren Geburtstag unter der Regie des Eisstadions.
Firmen und Privatleute können auch das Panorama-Restaurant mieten. Mit Öffnung des Außenrings (4. November) ist die Lounge mit den roten Sesseln sonntags geöffnet (12 bis 18 Uhr). Anders als bei der Pistenbar kann der Besucher ohne Eintritt ins Restaurant und dennoch das Treiben auf dem Eis beobachten. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Schnitzel, Burger, Gulaschsuppe, Pfannkuchen, Salate und — Currywurst.
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