Grefrath Am Reinersbach: Abriss ist beschlossen
Eine neue Flüchtlingsunterkunft für bis zu 50 Personen soll dort gebaut werden.
Grefrath. Damit ist der Abriss der beiden Flüchtlingsunterkünfte am Reinersbach besiegelt. Der Gemeinderat stimmte den Plänen in der letzten Sitzung des Jahres am Dienstagabend zu. Zuerst soll die Unterkunft Am Reinersbach 9/11 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dafür gab es ein einstimmiges Votum. Wenn dieser fertiggestellt ist, soll auch das zweite Gebäude mit den Hausnummern 13/15 abgerissen werden. Vielleicht könnten dort günstige Wohnungen entstehen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Die Politiker konnten schon einmal einen Blick darauf werfen, wie es an dieser Stelle in Zukunft aussehen könnte. Rüdgier Schmitz von der Dülkener „Schmitz Gruppe“ stellte in der Ratssitzung Pläne für einen Bau vor, der so ähnlich auch in Brüggen und Waldniel realisiert wird.
Das Konzept sieht vor, dass die Häuser als temporäre Flüchtlingsunterkünfte oder als Mehrfamilienhäuser genutzt werden können. Auf 600 Quadratmetern würden zehn Wohneinheiten entstehen. Wenn das Haus als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, könnten dort knapp 50 Personen leben. Die normalen Wohnungen, 50 und 75 Quadratmeter groß, würden 14 bis 15 Personen Platz bieten.
Der Bau würde aus zwei Vollgeschossen und einem zurückspringenden Staffelgeschoss mit Pultdach bestehen. Auch ein Satteldach sei möglich, erklärte Schmitz auf Nachfrage. Er rechnet mit einer Bauzeit von 15 Monaten.
Zurzeit leben in den beiden Gebäuden Am Reinersbach 44 Menschen. Die geringe Belegung könnte man für den Neubau nutzen, so Sozialamtsleiter Volkmar Josten. Es sei unproblematisch, die Menschen anders unterzubringen.
Wie alle anderen Fraktionen auch will die CDU den zweiten Wohnblock nach dem Neubau abreißen lassen. Die Entscheidung dazu wolle man aber erst treffen, wenn es soweit sei, erklärte CDU-Fraktionsvorsitzende Wilma Hübecker. Mit zwölf Nein-Stimmen der CDU gegen 19 Ja-Stimmen der anderen Fraktionen wurde aber schon jetzt der Abriss des zweiten Gebäudes nach Fertigstellung des neuen Hauses beschlossen.
SPD-Fraktionschef Jochen Monhof griff den FDP-Vorschlag auf, an der Stelle sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen. Auch die CDU zeigte sich für die Idee offen.
Die Gemeinde rechnet mit Kosten von 1,3 Millionen Euro. 25 Prozent davon übernimmt das Land als Tilgungsnachlass. Damit der Bau Am Reinersbach 9/11 zügig in Angriff genommen werden kann, hofft Kämmerer Wolfgang Rive, dass der Nachtragshaushalt 2017 (siehe Artikel rechts) Ende Januar beschlossen werden kann.