Die 24-Jährige hat in Kempen eine Ausbildung zur Zierpflanzengärtnerin im Betrieb von Siegfried Merholz absolviert. Abgeschlossen hat sie als Jahrgangsbeste. Jetzt geht es für sie weiter, eine Ausbildung zur Agrar-Betriebswirtin in Essen steht an. „Danach möchte ich in die große Vermarktung gehen“, sagt die Krefelderin.

Wohin ihr Weg sie führen wird, war der jungen Frau nicht immer so klar wie heute. Nach dem Abi stand sie erst einmal ohne Plan da. „Ja, bei mir hat es etwas länger gedauert“, sagt die 24-Jährige. Dafür ist sie glücklich mit ihrer Entscheidung. Studium sei nicht in Frage gekommen. „Ich mochte schon immer gerne draußen sein.“ Und nach einigem Überlegen und Ausprobieren wählte sie schließlich die Welt der Pflanzen für sich.

Junge Menschen, die sich zu Garten- und Landschaftsbauern ausbilden lassen wollen, sind begehrt auf dem Arbeitsmarkt. „Viele greifen immer wieder nach den gleichen Berufen“, weiß Sebastian Stengel aus seinem Berufsalltag.

Er ist Teamleiter der Berufsberatung der Krefelder Agentur für Arbeit. Gewählt würden meist die Berufe von der „Top-10-Liste“, die vom Bürokaufmann angeführt wird. 42,6 Prozent der Jugendlichen interessieren sich für genau diese zehn Berufe. Ähnlich beliebt wie der Bürokaufmann ist der Kraftfahrzeugmechatroniker, die Verkäuferin oder die Friseurin.

Dabei ist die Vielfalt groß. Nach Angaben der Agentur für Arbeit gibt es rund 350 Ausbildungsberufe in Deutschland. Deshalb rät der Berufsberater Schülern dazu, sich so früh wie möglich mit ihrer Zukunftsplanung auseinander zu setzen. „Manche machen sich mehr Gedanken über die Auswahl einer Jeans, als über die Berufswahl“, bemerkt Ingo Zielonkowsky, Chef der Krefelder Agentur für Arbeit.

Am Niederrhein sind derzeit 1960 Ausbildungsstellen gemeldet — ihnen stehen 3046 Bewerber gegenüber.