Die Stadt will Energie sparen
Die Verwaltung möchte ein Konzept erstellen, um 34 städtische Gebäude zu bewerten. Einige Sanierungen sind notwendig.
Kempen. „Wir heizen den Buttermarkt mit.“ Dieses Zitat hat man schon häufiger von Verwaltungsmitarbeitern gehört, wenn es um den energetischen Zustand des Rathauses — insbesondere der Fenster — geht. Der Verwaltungssitz aus dem Jahre 1961 ist eines von 34 städtischen Gebäuden, dass jetzt unter dem Gesichtspunkt Energieersparnis und Klimaschutz auf den Prüfstand soll.
Für ein sogenanntes Klimaschutz-Teilkonzept möchte die Verwaltungsspitze in diesem Jahr 55 000 Euro ausgeben. Laut Vorlage für den Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (Montag, 18 Uhr) liegt dafür eine Förder-Zusage aus dem Bundesumweltministerium vor. 2015 sollen dafür maximal 24 500 Euro aus Berlin fließen.
Für diese Förderung hat die Stadt einen Projektantrag beim zuständigen Forschungszentrum in Jülich eingereicht. Darauf sind die 34 Gebäude zu finden. Neben dem Rathaus gehören Verwaltungsnebenstellen, Schulen, Kindergärten, Turnhallen, Umkleidegebäude und das Forum in St. Hubert dazu.
Diese Liegenschaften sollen in drei Stufen untersucht werden. Alle 34 Gebäude werden einer sogenannten Erstbewertung unterzogen. Für zwölf Liegenschaften der Liste sollen im zweiten Schritt Sanierungsoptionen und Handlungsempfehlungen gegeben werden. Spannend wird es besonders im dritten Baustein des Projektes: Fünf Gebäude sollen von Experten detailliert analysiert werden. „Nach dieser Analyse sollen konkrete Sanierungsmaßnahmen beschrieben werden, mit denen CO2-Emissionen und Energiekosten der Liegenschaften unter Berücksichtigung der Investitions- und Verbrauchskosten sowie der mittelfristigen Nutzung dauerhaft gesenkt werden können“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Bedeutet: Fünf Gebäude haben es besonders nötig und sollen bei möglichen Sanierungen Vorrang haben. Diese fünf sind laut Liste das Rathaus (Baujahr 1961), die St. Huberter Verwaltungsnebenstelle an der Antoniusstraße (1965), die Astrid-Lindgren-Schule im Hagelkreuz-Viertel (1971), der Altbau der Erich Kästner Realschule (künftig Gesamtschule/1966) und der Altbau des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (1966).
Weil angesichts der leeren Stadtkassen wohl nicht damit zu rechnen ist, dass mögliche Sanierungen kurzfristig umgesetzt werden können, erhofft sich die Verwaltung vom Klimaschutz-Konzept auch eine andere Unterstützung: Die Nutzer der Gebäude könnten Tipps für energiesparendes Verhalten bekommen. Zudem soll ein Arbeitskreis mit Beteiligung der Stadtwerke gebildet werden, „um Maßnahmen zu begleiten und dem Projekt weiterführende Impulse zu geben“.
Insgesamt sieht die Stadt in ihren Gebäuden „großes Potenzial zur Reduzierung des Energiebedarfs“. Die Verwaltung bereitet derzeit die Vergabe der Konzeptplanung vor. Ein Jahr nach der Auftragsvergabe soll das Klimaschutz-Teilkonzept fertig sein.