Klassik-Förderer gesucht
Es gibt eine neue Stiftung mit dem Titel Bürger für Klassik. 200 000 Euro stehen als Gründungskapital bereit.
Kempen. Alle Zeichen stehen auf Kultur: „Wir haben eine Stiftung gegründet“, sagt Peter Landmann vom Verein Kempen Klassik. Diese soll zur langfristigen Sicherung des Kempener Kulturlebens beitragen. Wie Liebhaber klassischer Musik den Verein zukünftig unterstützen können, erklärten der ehemalige Kulturdezernent und seine Mitstreiter bei einer Pressekonferenz im Kulturforum Franziskanerkloster.
An der Burgstraße 19 finden mittlerweile 24 Konzerte pro Jahr statt, die Kempen Klassik organisiert. „Eine stolze Zahl“, sagt Landmann mit Verweis auf die Anfänge seit 1986: „Damals haben wir mit vier Veranstaltungen im selben Zeitraum begonnen.“ So lange gibt es schon Klosterkonzerte in Kempen.
Bis zu 400 Gäste erleben seither in der Paterskirche Auftritte großer Musiker, mitunter von Weltrang. Das „hohe Niveau“ sei seit Anbeginn entscheidend. Landmann: „Um unseren Anspruch halten zu können, haben wir 1990 mit sechs Unternehmern einen Förderkreis gegründet.“ Diesem gehören mittlerweile zwölf kulturinteressierte Mittelständler an. Sie finanzieren die Klosterkonzerte mit.
Als nächster Schritt folgte die Gründung von Kempen Klassik im April 1997. Der Verein ist heute 230 Mitglieder stark und sammelt aktuell Spenden für eine feste Lautsprecheranlage in der Paterskirche. 20 000 Euro werden dafür benötigt.
Neben den Klosterkonzerten, dem Förderkreis Kultur und Wirtschaft und Kempen Klassik soll nun ein viertes Standbein her. „Die nun gegründete Stiftung Bürger für Klassik soll Kempener animieren, sich als Mitstifter zu beteiligen“, sagt Peter Landmann. Dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung stehen sein Stellvertreter Christoph Louven und Ulrich Dammertz zur Seite.
Als Kontrollgremium der Stiftung fungiert ein siebenköpfiger Stiftungsrat mit Notar Norbert Frenz an der Spitze. Das Gründungskapital beträgt 200 000 Euro. „Mit langem Atem wollen wir daran arbeiten, dies zu erweitern“, sagt Landmann. Wie das Geld angelegt wird, steht noch nicht fest. Auf Risiko will Landmann aber verzichten, dafür lieber kleinere Erträge erwirtschaften.
Jetzt sollen weitere Stifter gefunden werden. Broschüren liegen bei allen Klosterkonzerten aus, Kempen-Klassik-Mitglieder wurden bereits informiert. „Wir wollen Musikliebhabern eine Anlaufstelle sein“, sagt Jurist Dammertz. „Das Geld schaffen wir nicht aus Not heraus an, sondern für eine langfristige Sicherung des Kulturlebens vor Ort.“