Kultur-Initiative Grefrath: Von der Festivalbühne ins PZ
Die „Kultur-Initiative Grefrath“ macht es möglich: Am 15. März spielt „The Dorf“ in der Liebfrauenschule in Mülhausen. Die preisgekrönte Big Band hat in den vergangenen drei Jahren beim Moers-Festival gespielt.
Mülhausen. „Wir wollen nicht nur ein Festival im Park organisieren, sondern generell für mehr Kultur in Grefrath sorgen“, sagt Markus Türk, einer der fünf Macher der „Kultur-Initiative Grefrath“ (King). Ihrem Ziel kommen die „Kings“ am 15. März einen Schritt näher: Im Pädagogischen Zentrum (PZ) der Liebfrauenschule Mülhausen gibt es ein Konzert mit drei Gruppen.
Auftreten werden die Big Band der Schule, das „Byggesett-Orchestra“ mit Musikern aus Mönchengladbach, Krefeld und Kempen sowie „The Dorf“ mit Stargast „F. M. Einheit“. Los geht es um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr.
„The Dorf“, 2006 gegründet, ist eine der derzeit angesagtesten Jazz-Großformationen in Deutschland. So spielten die zwei Dutzend Musiker unter der Leitung von Jan Klare seit 2011 dreimal hintereinander beim Moers-Festival — ein Novum in der jüngeren Geschichte der Veranstaltung, die 1972 zum ersten Mal im Schlosshof stattfand. Und 2013 beschloss eine achtköpfige Jury einstimmig, „The Dorf“ den mit 10 000 Euro dotierten „Jazzpreis Ruhr“ zu verleihen. In den Jahren zuvor waren stets mehrere Bands zu einem Konzert eingeladen worden, bei dem die besten drei gekürt wurden. Doch das Kollektiv mit Zentrale in Dortmund hat diesen Mechanismus außer Kraft gesetzt.
Zurück zum Konzert in Mülhausen: „F.M. Einheit“, der ehemalige Schlagwerker der „Einstürzenden Neubauten“, wird beim „Dorf“-Auftritt mitmischen. Trompeter Markus Türk: „Natürlich wird er seine Stahl-Federn mitbringen und es richtig krachen lassen.“
Möglich wird der Auftritt im Liebfrauen-PZ dank der Förderung durch das NRW-Familienministerium: Drei Jahre lang wird die Gage für jeweils drei Konzerte von „The Dorf“ bezahlt. Deshalb wird der Preis für die Eintrittskarten im Mülhausen auch recht moderat ausfallen. Zehn Euro im Vorverkauf, zwei Euro mehr an der Abendkasse. Der Vorverkauf soll nächste Woche beginnen.
Ursprünglich sollte der Auftritt von „The Dorf“ in der Schlosserei der Girmes-Hallen in Oedt stattfinden. „Ein wunderbarer Ort für diese Musik“, findet Markus Türk. Doch nach Terminen mit Genehmigungsbehörden stand fest, dass die Hürden für die ehrenamtlichen „Kings“ nicht zu überwinden sind. Denn für einen Abend hätte man eine komplette Infrastruktur mit Strom, Wasser, Toiletten, Fluchtwegen und vielem mehr aufbauen müssen. „Das wäre für uns nicht zu stemmen gewesen“, ist sich Türk sicher.
Diese Probleme soll es bei anderen Aktivitäten der „Kultur-Initiative“ nicht geben. So kann sich Türk beispielsweise den Auftritt eines Bläser-Quartetts an der Burg Uda oder ein Big-Band-Festival im Eisstadion vorstellen. „Aber wir haben noch keine Gespräche geführt, das sind nur vage Ideen“, betont der 52-Jährige. In trockenen Tüchern ist hingegen der Termin für das „Schwingboden-Festival“: Am 23. August steigt das zweite Familienfest der „Kings“ im Park.