Kempen Dr. Luft? „Der hat mir mal das Leben gerettet“
Eine Straße ist nun nach dem Kinderarzt benannt worden — seine ehemaligen Patienten sind voll des Lobes.
Darüber, ob eine neue Straße unweit des Bahnhofes nach dem früheren Kinderarzt Dr. Günther Luft benannt werden soll, ist Anfang des Jahres viel diskutiert worden. Nachdem der Kulturausschuss sich zunächst für den „Konkurrenten“ Industriebahnstraße ausgesprochen hatte, schwenkte die politische Meinung dann doch in Richtung Dr.-Luft-Straße. Der Haupt- und Finanzausschuss gab im März grünes Licht für den Namen.
Vor einigen Tagen nun wurde der Vorschlag aus der Bürgerschaft endgültig umgesetzt. Das Straßenschild am Abzweig der St. Huberter Straße hängt — verbunden mit dem Zusatz „Kinderarzt und Förderer der Kinderheilkunde“. Die Tatsache, dass das Schild nun im Straßenbild sichtbar ist, wird wieder eifrig diskutiert bzw. kommentiert. Und zwar im sozialen Netzwerk Facebook. Dort ist ein Foto des Straßenschildes gepostet — 64 Kommentare von Usern finden sich unter dem Foto. Das Besondere an der Debatte: Kein einziger Kommentar ist negativ. Alle Teilnehmer sind nahezu begeistert, dass es nun diese Straße in Kempen gibt.
Die Lobeshymnen auf den 1999 verstorbenen Günther Luft reichen von „Der beste Kinderarzt, den es je gab“ über „Er war noch ein Arzt aus Berufung“ bis zu „Der hat mir mal das Leben gerettet“.
Von 1950 bis 1997 hatte Günther Luft eine Praxis in der Thomasstadt — zunächst am Burgring, später viele Jahre an der Siegfriedstraße. „Kranken Kindern zu helfen, und den Forschungsstand in diesem Bereich nach vorne zu bringen — das war sein Leben“, erinnert sich Dr. Rolf Kamp. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt ist der Schwager von Luft. Kamps Schwester Annemie Luft-Kamp wirkte über Jahrzehnte mit in der Praxis ihres Mannes. Sie lebt heute noch im Alter von 93 Jahren im Haus an der Von-Loe-Straße.
Neben seiner Arbeit in der Praxis hat sich der aus Krefeld stammende Luft auch um das Kempener Hospital zum Heiligen Geist verdient gemacht. Nach Angaben der Stadtverwaltung war der Mediziner von 1950 bis 1983 Belegarzt im Krankenhaus und baute dort eine eigene Kinderstation und eine Station für Neugeborene auf. Dies stellte in den 50er und 60er Jahren ein Alleinstellungsmerkmal des Hospitals am Niederrhein dar.